In die Geschichtsbücher hat 2022 als ein recht turbulentes Jahr Einzug gehalten. Insbesondere aus europäischer Sicht sorgt für diese Klassifizierung vor allem der vom russischen Präsidenten Putin angezettelte Krieg gegen die Ukraine.
Mit Neusprech („Newspeak“) wurde in Orwells berühmtem Roman „1984“ jene Kunstsprache bezeichnet, die dem autoritären Regime des fiktiven Großstaats Ozeanien als Machtinstrument diente.
Nur wer weiß, was war, kann werten, was ist, und ahnen, was sein wird: Kaum etwas ist für Börsianer wichtiger als ein begründetes Szenario von der (Börsen-)Welt von morgen. Zu 100% wird das entworfene Szenario kaum eintreffen.
Wenn eine Krise die Menschen beunruhigt, steigt auch die Bücherproduktion. Der Ukrainekrieg ist hier keine Ausnahme. Im Gegensatz zum gleichgeschalteten Mainstream der Massenmedien gibt es hier ein buntes Spektrum an Einschätzungen und Standpunkten.
Hübner: Im Rahmen unserer Jahresumfrage erfassen wir auch die Einschätzungen der Anleger für das gesamte Jahr 2023. Und diese sind erstaunlich positiv: Die Zahl der Anleger, die Kursanstiege über 7,5% für den DAX erwarten, ist deutlich höher als Anfang 2022.
Um sich vom grundsätzlichen Wert eines Jahresausblicks zu überzeugen, genügen zwei der drei letzten Jahre. Im Jahr 2020 war die Tinte noch nicht trocken, da machte die anlaufende Corona-Welle den Ausblick bereits zur Makulatur.
Anlagethemen gibt es heute wie Sand am Meer. Von Wasserstoff über Cloud Computing bis hin zu Cannabis, alles ist möglich – und inzwischen auch über eigens aufgelegte ETFs im Handumdrehen investierbar.
Zum einjährigen Jubiläum ist es üblich, eine erste Bilanz der Regierungstätigkeit zu ziehen. Auch wir wollen dies tun – allerdings betrachten wir das erste Ampeljahr aus der Perspektive der Austrians, die Versuchen der staatlichen Wirtschafts- und Verhaltenssteuerung besonders skeptisch gegenüberstehen.
Jäger: Indem Smart Investor uns mit einer Gratisanzeige unterstützt (siehe S. 61; Anm. d. Red.), entstehen uns keinerlei Fundraising-Kosten. Für unsere kleine gemeinnützige Stiftung ist dies ein Segen! Da sich bei uns alle ehrenamtlich engagieren, sind auch unsere Verwaltungskosten niedrig.
Vor zwölf Monaten baten wir unsere Redakteure, ihre persönlichen Investmentfavoriten für das Jahr 2022 vorzustellen. Insgesamt kamen so zehn Analysen zustande – für sieben Aktien und drei Fonds.