Außenseiter und Favoriten
Neben externen Impulsen wie Nachrichten ist es oft das Chartbild selbst, welches das Verhalten der Marktteilnehmer beeinflusst. Das ist besonders dort der Fall, wo es wenig Greifbares gibt, etwa beim Bitcoin.
Neben externen Impulsen wie Nachrichten ist es oft das Chartbild selbst, welches das Verhalten der Marktteilnehmer beeinflusst. Das ist besonders dort der Fall, wo es wenig Greifbares gibt, etwa beim Bitcoin.
Nach der vorerst (?) gescheiterten Impfpflicht ist die Entzauberung des Karl Lauterbach in vollem Gange. Schon vor zwei Monaten förderte eine Anfrage der AfD einige Sätze der Regierung zutage, die aufhorchen ließen: „Die Bettenauslastung ist seit Beginn der Corona-Pandemie spürbar zurückgegangen.“
Wenn man eine aktuelle Suchanfrage zum Wort „Zeitenwende“ startet, dann scheint die Inflation auch vor diesem Begriff nicht haltgemacht zu haben.
Steve Hanke, Professor für angewandte Wirtschaftswissenschaften an der John Hopkins University, ist die führende akademische Instanz, wenn es darum geht, die Sinnlosigkeit von Sanktionen aufzuzeigen. Die durch die US-Allmacht erlassenen Knebelungen gegenüber Iran, Kuba, Nordkorea, aber auch gegenüber China haben diese Nationen nicht in die Knie gezwungen, sondern deren Regierungen nur noch repressiver gemacht.
Operativ war 2021 nicht zuletzt wegen des auch in der Minenbranche zu spürenden Inflationsdrucks ein eher schwieriges Jahr. Am besten lief die Förderung von Platin und Palladium (PGMs) in Südafrika: Das Volumen stieg um 20% auf 1,9 Mio. Unzen, und das bei um 5% niedrigeren Kosten.
GCM Mining (WKN: A2DQSF) ist vermutlich nicht jedem Anleger bekannt. Das Unternehmen firmierte bis November 2021 unter dem Namen Gran Colombia Gold und zählt zu den renommiertesten Goldförderern in Kolumbien. Der Versuch, 2020 zwei Konkurrenten in Guyana (östliches Nachbarland von Venezuela) zu übernehmen, war nur zum Teil erfolgreich: Guyana Goldfields wurde von Zijin Mining aus China geschluckt.
Zwischen der letzten Betrachtung unseres Relative-Stärke-Universums am 18.2. und der aktuellen Auswertung liegt der russische Einmarsch in die Ukraine. Interessanterweise ergaben sich weder an der Spitze noch am Ende des Universums größere Verschiebungen. Die sicheren Häfen des Edelmetallbereichs und natürlich Rohöl waren auch in den spannungsreichen Tagen vor der Invasion bereits gefragt.
Zwar steht unsere Börsenampel nach wie vor auf GELB, doch die Erholung aus einem stimmungstechnischen Extrem heraus ist unverkennbar. Besonders unser Stimmungsindex hat fulminant aufgeholt und könnte schon bald die Entscheidungslinie überwinden.
Binnen eines Monats ist die heile Börsenwelt verschwunden. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat erst die Kurse und dann die Stimmung kräftig unter Druck gebracht. Inzwischen dominiert die Angst bei den Anlegern – und auch die Depots sind weit weniger offensiv ausgerichtet als noch zuvor.
Dass die Börse bereits alle wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine und des Abbruchs der Beziehungen zu Russland vollständig berücksichtigt hat, darf bezweifelt werden. Dazu kommt nun noch die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken, die die Weltkonjunktur belasten wird.