Volatile Phase voraus
Bereits seit Ende Dezember 2022 sind wir voll in den deutschen Aktienmarkt investiert. Allerdings hat unser Technikindikator in den letzten Wochen an Stärke verloren und sich auch der Trendindikator übergeordnet abgeschwächt.
Bereits seit Ende Dezember 2022 sind wir voll in den deutschen Aktienmarkt investiert. Allerdings hat unser Technikindikator in den letzten Wochen an Stärke verloren und sich auch der Trendindikator übergeordnet abgeschwächt.
Hauptsächlich aufgrund der negativen Zinsstruktur, also dadurch, dass kurze Zinsen höher notieren als die langen Anleihezinsen, konnten die Aktienindizes trotz des freundlichen Börsenmonats April keine neuen Höchstkurse erreichen. Es ist weltweit nach wie vor mit einer Rezession zu rechnen.
Hinsichtlich der weiteren Kursentwicklung des Euro waren wir noch zum Jahreswechsel sehr negativ eingestellt – so negativ, dass wir nicht nur einen Put zur Absicherung unseres Musterdepots gekauft hatten, sondern Chefredakteur Ralf Flierl sogar eine spektakuläre Eurowette eingegangen war (vgl. Smart Investor 10/2022, S. 62).
In einem Land, das den Bezug zur Realität zunehmend verliert, müssen die eklatantesten Widersprüche hin und wieder wegerklärt werden, etwa der zwischen „Wir haben Platz!“ und „Ich finde keinen Platz“ – jedenfalls nicht dort, wo ich leben und schon gar nicht zu dem Preis, den ich bezahlen will.
Ein Thema, das wir im Smart Investor bereits seit vielen Jahren auf dem Radar haben, ist die Geldwertstabilität. Zum einen lehnen wir als Anhänger der Österreichischen Schule das Konzept des ungedeckten Fiatgelds ganz grundsätzlich ab.
Dennin: Physisches Gold ist ein absolutes Muss. Wenn die Stärke des Dollar nachlässt, wird der Goldpreis steigen – und er wird vermutlich sogar durch die Decke gehen. Es ist nur die Frage, wann das sein wird; kurz- und mittelfristig ist eine präzise Vorhersage schwierig.
Gold hat sich letztes Jahr im Vergleich zu anderen Assetklassen gut geschlagen. Die Anleger sind dennoch schwer frustriert. Trotz Krieg, Inflation und Goldkäufen der Notenbanken auf Rekordniveau befindet sich der Preis des Edelmetalls seit drei Jahren in einem zähen Seitwärtstrend und schwankt um die Marke von 1.800 USD.
Nirgendwo zeigt sich der Stimmungswechsel der letzten Wochen deutlicher als in der Relativbetrachtung. Die größten positiven Rangverschiebungen gab es beim Gold Bugs Index (+19 Ränge auf Platz 2), bei Gold selbst (+15 Ränge auf Platz 1) und Silber (+13 Ränge auf Platz 9).
Wer dachte, der Höhenflug bei Aktien würde die Anleger zuverlässiger für die mittelfristige Zukunft stimmen, sieht sich getäuscht. Das strategische Grundvertrauen der Anleger bleibt negativ und beginnt sich bereits wieder abzuschwächen.
Seit Ende Dezember 2022 sind wir voll investiert – doch die GRÜN-Phase steht nun auf Messers Schneide. In unserem letzten Beitrag hatten wir bereits gemutmaßt, dass die überkauft sind und schon aus diesem Grund ein untergeordneter Rücksetzer anstehen könnte.