In diesem Jahr geschah es gleich zweimal, dass wichtige politische Entscheidungen anders ausfielen, als dies zuvor allgemein erwartet worden war. Weite Teile der Mainstream-Berichterstattung und der Demoskopie erwiesen sich als „kontrafaktisch“, wie das heute so schön heißt.
Exchange Traded Funds (ETF oder börsengehandelte Index-Fonds) sind beliebt bei Anlegern. Das spiegelt sich in den Kapitalflüssen wider.
Die Krise der Demoskopen lässt sich in einer Grafik zusammenfassen: Gaben die Experten der New York Times am Wahltag noch um 8:30 Uhr (New Yorker Zeit) dem Außenseiter eine Chance von rund 20%, mussten sie diese innerhalb von zwei Stunden auf mehr als 80% korrigieren. Was war also passiert.
Zwar mögen die Kleinen medial im Schatten der Börsenelefanten stehen, performancemäßig tun sie es nicht. Seit März 2009 – dem Startpunkt des noch immer anhaltenden Kursaufschwungs – entwickelten sich die Winzlinge deutlich besser.
Die gestrige Debatte in den USA brachte das erwartete Ergebnis: Donald Trump wird übereinstimmend von den Medien zum Verlierer erklärt, seine Chancen auf das Weiße Haus seien nach nun drei klaren Niederlagen nahe Null.
Der Goldpreis bekam zuletzt einen Schlag versetzt. Die Notierungen sackten deutlich ab und bei aktuell gültigen 1.256 USD je Feinunze ist der wichtige Kontakt zum Jahreshoch von rund 1.366 Dollar zunächst etwas verloren gegangen.
Es ist die typische Argumentation vieler Goldbugs, auf die steigenden Bilanzsummen der Zentralbanken zu verweisen, um die Unterbewertung von Gold zu verdeutlichen. Ein Zusammenhang der in den letzten Jahren jedoch offensichtlich nicht vorhanden war.
Nach der fulminanten Performance der Edelmetalle im ersten Halbjahr ist es etwas stiller um diesen Bereich geworden. Einzelne Minen mussten in den letzten Wochen sogar deutlichere zweistellige Prozentabschläge hinnehmen.
Trotz eines in den USA inzwischen seit mehr als sieben Jahren währenden Bullenmarktes sind die Anleger selbst dort stark verunsichert. Die vielen Krisen in der jüngeren Vergangenheit zusammen mit nach wie vor bestehenden Problemen im volkswirtschaftlichen Umfeld verlangen eben ihren Tribut.