Zwar hatten die Finanzmärkte auf die Wahl von Donald Trump auf breiter Front positiv reagiert, die zunehmend protektionistischen Töne dürften mittlerweile jedoch viele aufschrecken.
Ein 35-jähriger Bullenmarkt am Anleihenmarkt hat viele Investoren in diesem Segment selbstzufrieden gemacht. Denn diese lange Erfolgsserie hat den Blick für die Risiken verstellt, die Investments in festverzinsliche Papiere bergen können.
Das Gespenst der Zinsnormalisierung geht um. Nicht erst seit der Wahl von Donald Trump versucht die Federal Reserve die Märkte auf einen baldigen Anstieg des Zinsniveaus vorzubereiten. Wobei damit jedoch nur die eine Seite der geldpolitischen Experimente der letzten Jahre adressiert würde.
Wie erwartet gab es auf der gestrigen Fed-Sitzung keine Zinsanhebung. Ob es die Vermeidung eines Konfliktes mit Donald Trump war, oder ob die Fed ohnehin nicht vorhatte, bereits im Januar zu einem Zinsschritt anzusetzen, bleibt zunächst offen.
Gestern übersprang der altehrwürdige Dow-Jones-Industrial-Index erstmalig die Marke von 20.000 Punkten. Betrachtet man die Historie, ist es Teil der Normalität, dass immer wieder neue und höhere „magische Marken“ ins Visier genommen und letztlich überwunden werden.
Mit ihrem aktuellen Anleihen-Kaufprogramm sorgt die EZB für bisweilen fast skurril anmutende Ergebnisse. Denn da die aufzukaufenden Staatspapiere stets im Verhältnis der Kapitalanteile der einzelnen Länder an der EZB vorgenommen werden, steht ein Land ganz oben auf der Liste – Deutschland. Knapp 300 Mrd.
Am 9. März ist es soweit. Der laufende Bullenmarkt feiert dann seinen achten Geburtstag. Dies ist eine vergleichsweise lange Zeit. Denn im Schnitt wurden die Bullenmärkte seit 1940 gerade einmal fünf Jahre alt. Sich deswegen vor einem baldigen Ende des Kursaufschwungs zu fürchten, ist aber der falsche Denkansatz.
Rotation ist das Stichwort, welches das Geschehen an den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen am besten beschreibt. Unter anderem laufen plötzlich Value-Aktien deutlich besser als Growth-Aktien und Bank-Aktien hängen neuerdings Basiskonsumgüter-Aktien ab.
Lediglich drei der letzten elf Wirtschaftsaufschwünge in den USA dauerten länger als der Gegenwärtige. Gleichzeitig hatten alle vorherigen Konjunkturen der Nachkriegszeit deutlich mehr Momentum als der aktuelle Aufschwung. Was leicht vermuten lässt, das etwas faul ist, an den aktuellen Wachstumszahlen.