Rätselhafte Regierung
In Deutschland wird schon lange eine intensivere Wertpapierkultur gefordert. Aber wie soll man Anlegern die Scheu vor Aktieninvestments nehmen, wenn der Staat eine mehr als zweifelhafte steuerliche Verlustverrechnung durchsetzt? Hintergrund: Bundestag und Bundesrat beschlossen Ende 2019 neue Regelungen zur Besteuerung von Kapitalanlagen. Ein Kernpunkt der Änderungen ist die Verlustverrechnung bei Termingeschäften. Wer z.B. mit Hebelprodukten wie Optionsscheinen, Knock-out-Zertifikaten oder CFDs Verluste erleidet, kann diese ab diesem Jahr nur noch bis maximal 20.000 EUR – ursprünglich waren sogar lediglich 10.000 EUR angedacht – innerhalb eines Jahres mit Gewinnen aus dieser Produktgattung verrechnen.