BANTLEON Changing World

Nicolai Braeutigam

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Analyse I

Gastbeitrag von Nicolai Bräutigam, MMD Analyse & Advisory GmbH

Vor einem Jahr haben wir an dieser ­Stelle bereits einen Blick auf die Entwicklung des BANTLEON Changing World gewor­fen. Im August stand der dritte Geburtstag an, sodass wir den Fonds nun erneut unter die Lupe nehmen.

Strategische Ausrichtung
Der Bantleon Changing World ist ein globaler Multi-Asset-Fonds, der schwerpunktmäßig in Aktien und Anleihen investiert. Edelmetalle – vorzugsweise Gold – werden zur Diversifikation und Stabilisierung des Portfolios beigemischt. Zudem wird eine Fremdwährungsquote von durchschnittlich 30% anvisiert. Das Fondsmanagement sucht nach Titeln, die auf die wichtigsten Zukunftstrends im Rahmen des demografischen und digitalen Wandels setzen, u.a. erneuerbare Energien, digitale Infrastruktur, digitale Disruptoren sowie Smart Cities und Smart Mobility. Bantleon steuert den Fonds abhängig vom Konjunkturzyklus. In konjunkturell guten Zeiten wird die Aktienquote erhöht und das Portfolio auf Einzelaktienebene offensiver ausgerichtet; in schwierigen ­Zeiten wird die ­Aktienquote gesenkt und das Portfolio defensiver aufge­stellt. Alle Aktien- und Anleihepositionen im Fonds werden über Einzeltitel ­abgebildet und ­aktiv gemanagt. Im Bondsegment liegt der Fokus auf Staatsanleihen, besicherten Anlei­hen, soliden Unternehmensanleihen und Green Bonds. Der Fonds ­berücksichtigt in allen investierten Anlageklassen Nachhaltigkeitskriterien. Laut Offenlegungsverordnung SFDR ist der Fonds nach Ar­ti­kel acht eingestuft.

Im Rückspiegel
Im Laufe dieses Jahres hat die Fondsmanagerin Susanne Reisch Bantleon ­verlassen. Infolgedessen wurden ihre Themen auf die verbliebenen drei Portfoliomanager verteilt. Allokationsveränderungen ­werden unverändert im Anlageausschuss diskutiert und beschlossen. Der Fonds fand nach der Auflegung im Sommer 2018 mit der Korrektur im vierten Quartal des Jahres direkt schwierige Marktbedingungen vor und beendete das Rumpfjahr mit einem zweistelligen Verlust. Diese Startschwierigkeiten sind auch im Dreijahresranking ersichtlich, in dem der Fonds drei Sterne aufweist. Mit der Strategieumstellung 2019 verbesserte sich die Entwicklung jedoch, sodass der Fonds über zwei Jahre mit fünf und über ein Jahr mit vier ­Sternen im oberen Durchschnitt seiner Peergroup liegt. Diese setzt sich aus allen ausgewoge­nen vermögensverwaltenden Fonds zusammen, wobei der Fonds innerhalb dieser Kate­gorie sehr dynamisch agiert. Die ­guten Ergeb­nisse im MMD-Ranking ergeben sich vor allem aus den Ertragskomponenten, also der Performance, der Outperformance-Ratio und der Betaverteilung. Auf der Risikoseite (Volatilität, maximaler ­Verlust, Underwater Period) besteht noch Verbesserungspotenzial.

Performance und Fazit
Anleger konnten 2019 mit dem Fonds +17,7% und im Corona-Jahr 2020 bei einem maximalen Verlust von 21,8% ordentliche +10,3% verdienen (zum Vergleich der MMD-Index Ausgewogen: Performance 2019: +11,5%; 2020: +1,4% bei einem maxi­malen Verlust von 12,0%). Im aktuellen Jahr liegt der Index bei +7,2%, der Fonds mit +8,4% davor (Stand: 15.09.). Mit den neuerlichen Anpassungen auch im Fondsmanagement scheint der Fonds ­seine Vorgehensweise gefunden zu haben und ist ein Kandidat als offensivere ­Beimischung in einem ausgewogenen Depot.

Nicolai Bräutigam, Master of Science in ­International Economics, ist seit 2011 als Analyst bei der MMD Analyse & Advisory GmbH tätig. Die MMD Analyse & ­Advisory GmbH aus Arnsberg ist ein anbieterunabhän­giger Spezialist für aktiv gemanagte Investmentfonds mit Ursprung im Portfolio Controlling und Reporting eines Family Office. Das Unternehmen stellt bislang die einzige Datenbank für VV-Fonds bereit und hat ein umfassendes Leistungsspektrum für vermögensverwaltende Fonds aufgebaut. MMD ist Advisor von Strategieportfolios im ­Rahmen von Fondspolicen, Fondsvermögensverwaltun­gen und Dachfonds. Weitere Informationen finden Sie unter www.mmd.gmbh.

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