Die Ideen des Merz

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Ralf Flierl,
Chefredakteur

Editorial 04/2025

Bei den „Iden des März“ handelt es sich um eine gebräuchliche Metapher für bevorstehendes Unheil, welches sich um die Mitte des März ereignen soll – erstmalig überliefert ist dies durch die Ermordung Julius Caesars am 15. März des Jahres 44 v. Chr.

Am 18.3.2025 kamen ganz „neue“ Ideen des voraussichtlich nächsten Kanzlers Friedrich Merz im Bundestag zur Abstimmung – wohlgemerkt in seiner alten und tatsächlich schon abgewählten Zusammensetzung: Entgegen Merz’ Ankündigungen vor der Wahl ging es dabei um die Aufhebung der verfassungsmäßigen Schuldenbremse und der Verabschiedung eines „Sondervermögens“, was eine euphemistische Umschreibung für „Schulden“ ist, konkret um einen „Giganto-zehnfach-Wumms“ im Volumen von 1 Bio. EUR. Das sind also die Ideen des Merz!

Dass er vor der Wahl noch von Haushaltsdisziplin geschwafelt hatte – geschenkt! Das kennt man ja von den Politikern. Aber dass er sich sowohl von Rot als auch von Grün vor sich hertreiben lässt wie eine Kuh auf der Weide mit ein paar Pfiffen, das hätten sich wohl nur wenige vorstellen können. Einer, der dies aber tatsächlich schon im Vorfeld vorausgesehen hatte, ist der frühere bekannte ZDF-Moderator Peter Hahne, mit dem wir ein Gespräch über Merz und die deutsche Politik, über Trump und Selenskyj und andere Themen dieser Zeit führten, in welchem er so richtig gegen den Mainstream bürstet. Das Empörungsmeter dürfte hier bei manchem deutlich ausschlagen.

Die als „historisch“ zu bezeichnende Billionenbombe zieht sich redaktionell durch das gesamte Heft hindurch. Im Artikel „Der wahre Preis der neuen Schulden“ (S. 22) behandeln wir das Thema aus einer eher analytischen Sicht. Dani Stüssi von der RealUnit AG kommentiert es aus der Perspektive des Kapitalschutzes (S. 20) und der Fondsmanager Dr. Holger Schmitz nennt in seiner Kolumne das Kind beim Namen, wenn er von „Deutschlands Schuldenwahnsinn“ spricht (S. 36).

Dass dessen Auswirkung auf Wirtschaft und Börse – zunächst – durchaus positiv sein dürften, das analysieren wir u.a. in „Das große Bild“ ab S. 38. Überhaupt scheint sich durch die rigorosen Maßnahmen der Regierung Trump in den USA und eben der Billionenoperation hierzulande ein Umkehrschub an den Börsen ergeben zu haben. Das unterstreicht auch Dietrich Denkhaus, der in alljährlich gewohnter und treffsicherer Manier die US-Tech-Aktien, den DAX und auch das Gold aus Sicht der Elliott-Wellen-Theorie beschreibt und deren Zukunft prognostiziert (S. 30). Seien Sie gespannt!

Unser Titelthema dreht sich rund um die Rohstoffe – einen Überblick dazu liefert der Artikel ab S. 6. Öl und entsprechende Aktieninvestments werden ab S. 12 behandelt, Value-Schnäppchen im Rohstoffbereich ab S. 16. Die Standardempfehlungen aus dem Gold- und Silbersektor finden Sie im Artikel auf S. 46. Apropos Gold: Dessen Preis scheint in den letzten Wochen kein Halten mehr zu kennen. Es rumort in der Branche und man spricht von Knappheit am physischen Markt. Was davon zu halten ist, darüber klärt uns der amerikanische Analyst Greg Hemke ab S. 49 auf.

Mit dem Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Michael Meyen führten wir auf unserem neuen YouTube-Kanal das erste Interview. Eine Zusammenfassung davon finden Sie ab S. 24, Prädikat: sehr lesens- und das Video sehr schauenswert!

Viele neue Erkenntnisse wünscht Ihnen

Ralf Flierl

Chefredakteur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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