Für Anleger sind Krisen auch Chancen
Die Fed und das GoldDer Goldpreis steigt und steigt. In einer breit aufgestellten Anlagestrategie hat das Edelmetall seinen festen Platz. Smart Investor empfiehlt es seit vielen Jahren. Auch, wenn der Markt kurzfristig etwas heiß gelaufen sein mag, ist die Empfehlung aktueller denn je. Die Welt wird unsicherer, das Finanzsystem steht vor nie zuvor gesehenen Belastungen. Allein in den ersten sechs Wochen des neuen Jahres gewann Gold 10% hinzu – gerechnet in US-Dollar. Am Mittwochnachmittag wird Fed-Chef Jerome Powell vor den neu gewählten Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses treten und seine Geldpolitik erläutern. Während die US-Notenbank auf Konjunktur und Geldwertstabilität achtet, dreht Präsident Donald Trump an der Zollschraube, will aber gleichzeitig die Zentralbankzinsen gesenkt haben. Die Kombination aus Zöllen und perspektivisch sinkenden Zinsen fördert Inflationstendenzen.
Noch gibt sich Powell standhaft. „Wir haben es nicht eilig, unseren geldpolitischen Kurs zu ändern“, sagte er gestern vor dem Bankenausschuss des Senats. Wer jedoch letztlich am längeren Hebel sitzt, Powell oder Trump, ist im Moment noch unentschieden. Bei Unsicherheiten, besonders bei solchen über die Entwicklung der Kaufkraft des US-Dollars, erscheint Anlegern Gold attraktiv: je nach Geschmack als Münzen und Barren im Tresor oder über die Börse geordert als schnell handelbarer ETF wie z.B. Xetra Gold (WKN: A0S9GB).
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Auch die jüngsten Kursavancen der Renk Group (WKN: RENK73) sind letztlich Reaktionen des Marktes auf eine zunehmend unsicher werdende Welt. 2025 legte der Kurs bereits um ein Drittel zu. Am Dienstag wurde bekannt, dass der französisch-deutsche Rüstungskonzern KNDS beim Panzergetriebehersteller größter Anteilseigner wird. Die Renk-Aktie schnellte prompt um 11% nach oben.
KNDS baut den Panzer Leopard. Die Glattrohrkanone liefert Rheinmetall (WKN: 703000) zu. Rheinmetall hatte sich jüngst den italienischen Rüstungskonzern Leonardo (WKN: A0ETQX) als Partner gesucht. In einem gemeinsamen Joint Venture soll ein neues Gefechtsfahrzeug entwickelt werden, das europäischen Streitkräften angeboten wird. Auch diese Kooperation quittierte der Markt mit satten Kursgewinnen, sowohl für Rheinmettal wie für Leonardo.
Einerseits kooperiert Rheinmetall mit dem deutsch-französischen Panzerhersteller KNDS, andererseits konkurriert man. Dem Kurs schadet das nicht. Rheinmetall brachte Aktionären 2025 bislang 18% Rendite. Kurzfristig agierende Anleger brauchen Nerven. Denn jede Nachricht vom Russland-Ukrainekrieg beeinflusst den Aktienkurs kräftig – gelegentlich sogar nach unten. Langfristig dürften die Aussichten für europäische Rüstungsunternehmen gut sein. Die Friedensdividende ist aufgebraucht, Europas Staatenlenkern ist zunehmend klar, dass in die Verteidigungsfähigkeit des Kontinents investiert werden muss. Die Europäer wird es Wohlstand kosten, wenn sie ihren Wohlstand verteidigen wollen.
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Konservativ orientierte Anleger werfen einen Blick auf die jüngste Kursentwicklung der McDonalds-Aktie (WKN: 856958). Die Burger-Kette verwöhnte ihre Aktionäre jahrelang mit stetig steigenden Kursen. Am 23. Oktober 2024 war Schluss damit. Da wurde bekannt, dass sich 104 Restaurantgäste in 14 US-Bundesstaaten mit E. coli-Bakterien infiziert hatten. Ein Infizierter starb. Zwiebeln auf Quarter Pounder-Burgern kamen als Verursacher in Verdacht. Die Aktie brach ein, taumelte seitwärts, bekam sogar eine leichte Abwärtstendenz. Bis zum Anfang dieser Woche, da riss es den McDonalds-Kurs um 5% in die Höhe. Im Dow war der Burger-Riese am Montag damit die stärkste Aktie und das, obwohl am selben Tag bekanntgegeben wurde, dass Umsätze und Gewinne in den US-Filialen der Kette im letzten Quartal abermals geschrumpft waren, diesmal um 1,4%.
Auf den ersten Blick erscheint es widersinnig: Schlechte Zahlen verursachen Kursgewinne. Dennoch kann das für Anleger Sinn ergeben, die darauf spekulieren, dass nunmehr die schlechten Nachrichten eingepreist sind. Man setzt in der Geschäftsführung auf günstigere Menüs in den Filialen, da den Verbrauchern das Geld nicht mehr so locker sitzt. Ein Unternehmenssprecher sagte, bis zum Frühling wolle man den Umsatzeinbruch, der durch die Krankheitsfälle verursacht wurde, vollständig aufgeholt haben.
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Er scheint nicht zu stoppen zu sein, unser DAX 40. Am Dienstag wurde erstmals die Marke von 22.000 Punkten durchbrochen. Natürlich werden solche ganzen 1.000er Marken mit zunehmender Höhe weniger bedeutsam. Während zwischen 1.000 und 2.000 Punkten noch ganze 100% Kursgewinn lagen, sind es zwischen 21.000 und 22.000 nicht einmal mehr 5%. Bedeutsamer ist, dass dabei erneut Allzeithochs erreicht wurden.
Hinter dem Aufschwung mag schon die Hoffnung stecken, dass nach der Bundestagswahl am 23.2. die rot-grüne Restampel in Frieden ruhen und wieder etwas wirtschaftliche Vernunft in das Regierungshandeln einziehen möge. Entscheidender scheint aber ein ganz praktischer Effekt zu sein. Die SAP-Aktie kennt seit Wochen kein Halten mehr und zieht den DAX immer weiter nach oben mit. Dieses Schwergewicht liegt damit permanent über der Kappungsgrenze von 15% für die Indexgewichtung. Nun rief das Thema die Deutsche Börse auf den Plan. Demnach wird dort geplant, einen weiteren DAX ohne Kappungsgrenzen zu starten. Es würde diesen neuen Index zwar vermutlich etwas volatiler machen, andererseits entfiele aber die Notwendigkeit, ausgerechnet aus den Top-Performern immer wieder in die schwächeren Titel umzuschichten.
Augen auf und Ohren gespitzt!
Nach dem vollzogenen Machtwechsel in den USA und einem möglichen Regierungswechsel in Deutschland suchen die Anleger vermehrt nach Orientierung. Die Situation ist gekennzeichnet von rekordhohen Kursen und einem Mangel an attraktiven Alternativen, was die Entscheidung nicht unbedingt leichter macht. Da trifft es sich gut, dass gleich mehrere Experten Ihre Sichtweise der Makrosituation in Wirtschaft, Gesellschaft und Börse mit dem Publikum teilen.
Den Anfang macht für Kurzentschlossene bereits am Sonntag, den 16.2. um 16:00 Uhr (Einlass: 14:30 Uhr) Dr. Markus Krall mit seinem Vortrag „Hat Deutschland eine ökonomische Zukunft“. Hierbei handelt es sich um eine Präsenzveranstaltung im Bürgersaal Ergolding (Lindenstraße 40, 84030 Ergolding bei Landshut). Anmelden können Sie sich per Mail unter Krall-Vortrag-LA@gmx.de. Der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis.
Zudem gibt es zwei Webinare, die Sie bequem von zu Hause aus besuchen können.
Die RealUnit Schweiz AG lädt am 7.3. von 12:15 bis 13:00 Uhr zum kostenlosen Vortrag „Vermögensschutz in Krisenzeiten“. CEO Dani Stüssi erläutert die wichtigsten Aspekte und Vorteile seiner Sachwertstrategie. Nähere Informationen zu diesem Webinar erhalten in der ersten Anzeige in diesem Newsletter und auf der Web-Präsenz von Real Unit.
Ein weiteres hochinteressantes Webinar, bei dem Sie sich beeilen sollten, veranstaltet Kettner Edelmetalle. Unter dem Titel „Great Reset – Agenda 2030“ diskutieren Dominik Kettner, Florian Homm und Ernst Wolff am 26.2. ab 19:00 Uhr darüber, wie Sie Ihr Vermögen schützen können. Bitte beachten Sie auch dazu auch die zweite die Anzeige in diesem Newsletter. Das Webinar ist kostenlos und hier geht es zur Anmeldung.
Wer nicht so lange warten will, der kann Smart Investor-Chefredakteur Ralf Flierl im Gespräch mit Dominik Kettner zum Thema „Ich befürchte, dass es ganz anders kommt“ (Bundestagswahl) schon jetzt in einem viralen Video sehen.
Musterdepots & wikifolio
In der Rubrik Musterdepots & wikifolio finden Sie diesmal einen neuen Kauf in unserem Aktien-Musterdepot, sowie einen Kurzbericht zu unserem wikifolio „Smart Investor – Momentum“. Die große Monatsübersicht für Januar ist für Sie in Ausgabe 5/2025 verfügbar.. Im Musterdepotbereich können Sie sich durch einfaches Blättern einen schnellen Überblick über die Transaktionen der letzten Wochen verschaffen. Um diesen Bereich lesen zu können, müssen Sie Abonnent des Smart Investor Magazins sein und sich auf der Smart-Investor-Website einloggen. Sollten Sie Ihr Passwort vergessen haben, fordern Sie bitte ein neues bei abo@smartinvestor.de an.
Fazit
In Zeiten der Unsicherheit bleibt Gold eine Überlegung wert. Selbst wenn sich die wirtschaftliche Situation nun deutlich verbessern sollte, ist nicht erkennbar, wie dies unter nachhaltiger Wahrung der Geldwertstabilität geschehen könnte.
Ralf Flierl, Frank Sauerland, Ralph Malisch
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Die Charts wurden erstellt mit stock3 und Tai-Pan von Lenz+Partner. Diese Rubrik erscheint jeden Mittwochnachmittag.
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