Fondsfokus Edelmetalle und Kapitalschutz

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Inside

Freunde der Edelmetalle haben aktuell keinen Grund zur Klage: Gold markiert bei über 2.700 USD neue Rekordhochs, Silber hat in diesem Jahr bislang über 40% zugelegt. Vor dem Hintergrund steigender geopolitischer Risiken nutzen auch Staaten Gold zur Diversifikation ihrer Reserven. Laut World Gold Council trat China 2023 mit 224,9 Tonnen als größter Käufer auf, direkt gefolgt von Polen mit 130 Tonnen. Edelmetalle erfüllen zuverlässig seit Jahrhunderten ihre Funktion zum Schutz des Kapitals. Bei den entsprechenden Minenaktien, die über einen längeren Zeitraum die Kursentwicklung der Edelmetalle mit Hebel nachvollziehen, dürfte die Rally erst am Anfang stehen.

Goldminen-ETF
Der UBS Solactive Global Pure Gold Miners ETF (WKN: A1JVYP; +49,4% in drei Jahren und damit deutlich besser als die Peergroup) versammelt maximal 30 globale Goldminen. Die Unternehmen müssen mindestens 90% des Umsatzes im Goldsegment erzielen. Die Titel werden nach ihrer Free-Float-Marktkapitalisierung gewichtet. Zur Vermeidung von Klumpenrisiken liegt die Gewichtungsobergrenze bei 4,75%. Eine Anpassung findet jährlich statt. Centamin, Endeavour Mining und De Grey Mining zählen aktuell zu den am stärksten gewichteten Titeln.

Gelungene Outperformance
Mit +44,1% in drei Jahren gehört der von Erich Meier und Walter Wehrli gesteuerte Konwave Gold Equity Fund (WKN: 757324) zu den Top-Performern unter den aktiv gemanagten Edelmetallminenfonds. Die Aktienauswahl, die auch Nebenwerte des Sektors umfasst, erfolgt aufgrund fundamentaler Kriterien. Die Bewertung der Titel spielt eine wesentliche Rolle. Zu den Portfolioschwergewichten zählen Pan American Silver und Barrick. Das Fondsmanagement sieht für den Sektor u.a. durch positive Gewinnrevisionen Rückenwind. Zudem gebe es auch charttechnische Signale, die den guten fundamentalen Ausblick unterstützen.

Silber im Blick
Der von Martin Siegel gelenkte STABILITAS Silber+Weissmetalle (WKN: A0KFA1; mit +1,6% in drei Jahren weniger als die Vergleichsgruppe) konzentriert sich als einziger in Deutschland verfügbarer Fonds schwerpunktmäßig auf Silberminen. Platin- und Palladiumtitel können ebenfalls beigemischt werden. Grundsätzlich wird in Unternehmen unterschiedlicher Marktkapitalisierung investiert; der Fokus liegt aber auf mittelgroßen und großen Produzenten. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien zählen die Profitabilität, Explorationspotenziale, Managementfähigkeiten, eine fundamentale Unterbewertung sowie das politische Risiko. Pan American Silver und Silvercorp Metals sind aktuell vergleichsweise stark vertreten.

Klarer Sachwertefokus
Das Portfolio des SOLIT Wertefonds (WKN: A2AQ95; mit +10,2% in drei Jahren besser als die entsprechenden Wettbewerber) ist strikt sachwertorientiert ausgerichtet. Bei den für ein Investment infrage kommenden Assets wie Aktien außerhalb des Minensegments (aktuell: 37%), physischen Edelmetallen (32%), Gold- und Silberminen (18%) und Cash (1%) sind jeweils maximale Anlagequoten vorgesehen. 3% des Fondsvolumens sind aktuell in Bitcoin investiert. Bei steigendem Fondsvolumen ist geplant, das Spektrum in Richtung Wald, Immobilien und Diamanten zu erweitern.

Gold und Tech
Im CONCEPT Aurelia Global (WKN: A0Q8A0; -3,0% in drei Jahren und damit weniger als die Vergleichsgruppe) setzt Thomas Bartling hauptsächlich auf zukunftsorientierte Technologieaktien und Gold. Der Fonds kann auch in Cash (aktuell vergleichsweise geringe 4,6%) gehen. Edelmetalle machen 19,4% aus, Aktien sind physisch zu 75,9% gewichtet. Teilweise sind sie über Futures abgesichert. Rückenwind gab es für den Fonds zuletzt (seit Jahresbeginn: +30,9%) nicht nur durch die Edelmetallpositionen, sondern auch durch eine gute Performance von Titeln wie Oracle und MicroStrategy.

Fokus auf Juniors
Der Commodity Capital Global Mining (WKN: A0YDDD; -39,5% in drei Jahren und damit weniger als die Peergroup) hat einen starken Fokus auf Juniors (aktuell: 81,3%). Tendenziell führen am Anfang einer Edelmetallminenhause Majors (11,6%) den Reigen der Gewinner an. Dafür liefern die kleineren Minen mit Verzögerung in der Regel deutlich mehr Performance. Zu den am höchsten gewichteten Aktien zählen derzeit Westgold Resources und FireFly Metals. Portfoliolenker Tobias Tretter achtet bei der Auswahl u.a. auf den Lebenszyklus der Minen; daneben spielen auch ESG-Kriterien eine wichtige Rolle. Auf S. 34 lesen Sie die Analyse zu einem Fonds aus dem Hause Commodity Capital, der sich auf Anleihen von Minengesellschaften konzentriert.

Jenseits des Euro-Tellerrandes
Dr. Holger Schmitz, ein dezidierter Kritiker der Gemeinschaftswährung Euro und exzessiver Staatsverschuldung, hat das Portfolio des Schmitz & Partner Global Defensiv (WKN: A0M1UL; +12% in drei Jahren und damit deutlich mehr als die Mitwettbewerber) klar ausgerichtet. Aktienseitig liegt ein Fokus auf Schweizer Blue Chips wie Novartis, aber auch ein Minenunternehmen wie Wheaton Precious Metals zählt zu den Top Ten. Insgesamt macht der Aktienanteil derzeit 45,2% aus. Gold und Silber sind zu 26% gewichtet. Die Liquidität (aktuell: 15,8%), die bei Kursrückgängen zu günstigen Käufen genutzt wird, ist mit einem Fokus auf starke Währungen wie den Schweizer Franken ebenfalls diversifiziert.

Kaufkraftgewinn nach Inflation
Das Portfolio des Incrementum Inflation Diversifier Fund (WKN: A1XDUW; +6,6% in drei Jahren und damit mehr als die Vergleichsgruppe) wird über einen Makroansatz gesteuert. Ein hauseigener Signalgeber, der im Vorfeld inflationäre oder disinflationäre Tendenzen anzeigt, dient als Kompass für die Steuerung der Asset Allocation. Renditeziel des Absolute-Return-Fonds, der auch Short-Positionen eingehen kann, ist ein langfristiger Kaufkraftgewinn mit einer Rendite von mindestens einem Prozentpunkt oberhalb der Inflationsrate. Als Instrumente dienen u.a. (inflationsindexierte) Anleihen, Rohstoffaktien und Edelmetalle, aber auch Rohstoffwährungen und Rohstoffindexfutures.

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