Schöner wird’s „nie wiedia“

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Das große Verkaufen hat begonnen

Erster Höhepunkt des Hypes

Alle Welt schaut auf Nvidia, den Chip-Entwickler und Kursüberflieger aus Kalifornien. Nvidias Chef, der charismatische Jensen Huang, macht gerade Kasse. Er verkaufte in den vergangenen Tagen, nahezu bei Höchstkursen, 720.000 seiner Nvidia-Aktien (WKN: 918422) und erlöste damit laut Experten über 90 Mio. USD. Auch andere Führungskräfte des Boards melden der amerikanischen Börsenaufsicht SEC aktuell Nvidia-Aktienverkäufe.

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Das alphaTrio geht in die nächste Runde – diesmal in der Schweiz!

Am Samstag, den 13. Juli ist es wieder soweit. Dr. Markus Krall, Marc Friedrich und Steffen Krug werden den Volkswirt Folker Hellmeyer empfangen.

Im Stadtkern unseres Schweizer Heimatortes Schaffhausen, noch immer nördlich des Rheins und am Fuße des sagenumwobenen Munots, findet das kommende alphaTrio statt.

Es werden die Auswirkungen der aktuellen Wirtschafts- und Haushaltskrise in der Eurozone erläutert und es wird diskutiert, welche Akteure welche Interessen vertreten und wo uns das hinführen kann.
Stellen Sie sich auf eine hochinteressante und lehrreiche Diskussionsrunde mit ausgedehnter Fragerunde und Meet & Greet ein. Schönheitspreise gibt es hier nicht und Differenzen sind erwünscht. Die Teilnehmer sollen relevantes Wissen lebendig vermittelt bekommen, um in den eigenen Portfolios selbst Alpha zu generieren.

Sichern Sie sich jetzt eines der wenigen Tickets, erleben Sie die Podiumsdiskussion hautnah und kommen Sie mit den Diskutanten ins Gespräch.

Weitere Informationen und Tickets unter https://alphatrio.de.


Der Hype um die Künstliche Intelligenz (KI) könnte einen ersten Höhepunkt erreicht haben. Fingerzeig dafür ist, dass weitere Executives aus den KI-Führungsetagen Chips vom Brett nehmen. Qualcomm-CEO Cristiano Amon verkaufte 40.500 Aktien seiner Firma (WKN: 883121), erlöste laut Barron’s fast 7 Mio. USD. Der Chef von Micron Technology (WKN: 869020), Sanjay Mehrotra, vereinnahmte 52 Mio. USD aus Verkäufen.

Donnerstag letzter Woche schaffte der Kurs von Nvidia ein weiteres Allzeithoch. In den Folgetagen verlor die Aktie aber kräftig. Die Tagesverluste verschreckten die so erfolgsverwöhnten Anleger. Jetzt fängt sich die Aktie, aber den Marktteilnehmern ist klar geworden, welche Fallhöhe auf diesem Niveau existiert. Erinnerungen werden wach an den Netzwerkausrüster Cisco (WKN: 878841), einen der Kurstreiber während der Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende. Damals versetzte bald jede kalifornische Garage die Kapitalgeber in Aufregung, so sie nur an der Börse notiert war und das Firmenschild vermuten ließ, man habe irgendetwas mit diesem neuen „Internet“ zu tun. So wie renditehungrige Investoren heute schnell auf Temperatur kommen, wenn CEOs der Kategorie „Clever & Smart“ verkünden, gerade eine neue KI-Entwicklung im Köcher zu haben.

Die Dotcom-Blase platzte im März 2000. Genau da erklomm Cisco seinen Kursgipfel. Danach ging es steil bergab. Im Sommer 2000 fing sich der Kurs zunächst, die Anleger schöpften Hoffnung. Doch der Markt ist brutal, der freie (Kurs-)Fall folgte. Vermögen wurden vernichtet. Aus Träumen wurden Trümmer und aus diesen Trümmern wuchsen in den Jahren darauf die Paläste von Google, Amazon usw. heraus. Der Kurs von Cisco erreichte die alten Höhen dagegen nie wieder.

Standort Deutschland

Das Heft des Handelns hat die früher weltweit bewunderte Deutschland AG mittlerweile wohl aus der Hand gegeben. Jüngste Beispiele:
– Der deutsche Kunststoffkonzern Covestro (WKN: 606214) hofft darauf, von dem arabischen Ölkonzern Adnoc übernommen zu werden. Monatelang antichambriert man dafür in Abu Dhabi. Endlich sind die Araber bereit, in konkrete Verhandlungen einzutreten, und der Covestro-Kurs macht daraufhin einen Freudensprung. Covestro ist eine Abspaltung der Bayer AG (WKN: BAY001), die 1863 in Wuppertal-Barmen gegründet wurde, zu Weltruhm aufstieg und nach dem Krieg zu den Kernkonzernen gehörte, die das Wirtschaftswunder in Westdeutschland ermöglichten.
– Die Aktienkurse der deutschen Autobauer Volkswagen Vz. (WKN: 766403), Mercedes (WKN: 710000) und BMW (WKN: 519000) nahmen in den letzten Tagen einige Sprossen hinauf auf der Börsenkursleiter, da die Hoffnung keimte, beim Zollstreit zwischen der Europäischen Union und China könnte eine gesichtswahrende Lösung gefunden werden.

Gemeinsames Merkmal dieser Meldungen: Die Anleger der genannten Konzerne hoffen vor allem auf externe Impulse. Die einst innovativen Unternehmen erzeugen positive Nachrichten nicht mehr aus eigener Kraft, sondern hoffen auf Unterstützung durch Entwicklungen, auf die sie selbst kaum Einfluss haben. Die Agenda setzen längst andere. Konzernlenker, die einst vor Kraft strotzten, geben zwar weiterhin vor, zu handeln, tatsächlich aber werden sie nur noch behandelt – in diesem Spiel sind sie zum Spielball geworden.



Renaissance der Atomkraft

Der amerikanische Senat stimmt mit großer, parteiübergreifender Mehrheit für ein Gesetz, welches die Behörde Nuclear Regulatory Commission modernisiert und damit künftig die Genehmigung neuer Atomkraftwerke im Land beschleunigen soll. Die amerikanische Energieministerin, Jennifer Granholm, hält es für nötig, 200 weitere Reaktoren in den USA zu bauen. Grund: Die KI braucht enorme Mengen an elektrischem Strom. So schätzt die Investmentbank Goldman Sachs, dass bis 2030 nahezu 10% der US-Stromproduktion von Rechenzentren verbraucht wird. Zurzeit sind es 3%.

Weltweit boomt die Atomkraft. Russland plant vier neue Reaktoren, Südkorea zwei, die Türkei und Ägypten jeweils vier, Indien acht, Japan zwei, China über zwanzig … Der langfristige Aufwärtstrend des VanEck Uranium and Nuclear Technologies ETF (WKN: A3D47K) ist da keine Überraschung. Der ETF dient nur als Beispiel. ETFs mit ähnlicher Thematik, Fonds oder auch Einzelaktien dürften ebenfalls Chancen bereithalten für zukunftszugewandte Aktienanleger mit Vorstellungskraft. Zu den zukunftsgewandten Unternehmen gehört Microsoft. Dort stellte man im Januar 2024 einen eigenen Direktor für Nukleartechnolgien ein und plant den Bau eines kernkraftbetriebenen Rechenzentrums für den Energiehunger der KI. Diese Nachricht haben wir übrigens bei „News by Ai“ gelesen, einer Seite mit „unvoreingenommenem Robojournalismus“.

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Zu den Märkten

Der Stolperer bei Nvidia hat den DAX nur kurz außer Tritt gebracht. Das kann man irgendwie als Zeichen der Stärke interpretieren, realistischerweise ist es aber nur Ausdruck für den geringen Anteil an echten Technologieunternehmen im DAX 40. Ein lupenreiner Vertreter dieses Bereichs ist, zumindest für deutsche Verhältnisse, die Walldorfer SAP SE. Dass der einstige Top-Arbeitgeber nur noch bedingt attraktiv ist, kann man an der Personalpolitik erkennen. Eigentlich wollte der Konzern älteren Arbeitnehmern den Abschied aus dem Berufsleben, zumindest aber den von SAP mit einem Abfindungsprogramm versüßen. Die Nachfrage nach den großzügigen Vorruhestandsregelungen und dem „Freiwilligenprogramm“ überstiegen die Erwartungen des Unternehmens offenbar deutlich, wie das Handelsblatt berichtete. Auch jüngere Mitarbeiter sollen sich für den SAP-Abschied interessiert haben. Zukunftsorientierung und Aufbruchsstimmung sehen anders aus.

Der DAX hat sich in der Berichtswoche an der flachsten der drei Aufwärtslinien entlanggeschlichen. Man kann dies positiv sehen, weil es nicht zu einem Durchbruch nach unten gekommen ist. Allerdings fehlt es an ernsthafter Aufwärtsdynamik. Beim kleinsten Störfeuer dürfte diese Trendlinie also noch einmal getestet werden. Die Gefahr, dass ein solcher Test scheitert, ist nicht gerade klein.

Musterdepots & wikifolio

In der Rubrik Musterdepots & wikifolio finden Sie heute die große Monatsübersicht für Juni 2024 inklusive Käufen/Verkäufen, sowie ein kurzes Update zu unserem wikifolio „Smart Investor – Momentum“. Im Musterdepotbereich können Sie sich durch einfaches Blättern einen schnellen Überblick über die Transaktionen der letzten Wochen verschaffen. Um diesen Bereich lesen zu können, müssen Sie Abonnent des Smart Investor Magazins sein und sich auf der Smart-Investor-Website einloggen. Sollten Sie Ihr Passwort vergessen haben, fordern Sie bitte ein neues bei abo@smartinvestor.de an.

Fazit

Auch bei Nvidia & Co. wachsen die Bäume nicht in den Himmel, zumindest dann nicht, wenn diese Bäume bereits ordentlich bezahlt wurden und die Insider beginnen Kasse zu machen.

Ralf Flierl, Frank Sauerland, Ralph Malisch

 

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Die Charts wurden erstellt mit stock3 und Tai-Pan von Lenz+Partner. Diese Rubrik erscheint jeden Mittwochnachmittag.

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