Schlaues Geld …

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… und dumme Politik

Desaster mit Ansage

Der Chart zeigt es eindrücklich: Die Aktienkurse der deutschen Autobauer verfallen. Es ist ein Desaster mit Ansage. Zuerst kam der Dieselskandal: Fragwürdige Abgastricksereien von Industrieseite nutzten hiesige Politiker, deren eigentliches Ziel das Aus für Verbrennerfahrzeuge ist, um Deutschlands Vorzeigebranche schlechtzureden. Das Ansehen der deutschen Autoindustrie nimmt in der Folge auch international Schaden.

Es folgt die Wende zur Elektromobilität. Die Regierung propagiert sie, und die Industrie will an die dafür ausgelobten Subventionen: Auto-Manager biedern sich an bei den Mächtigen in Berlin und vergessen die eigenen Kunden. Die mögen in Mehrheit keine teuren E-Autos kaufen. Unverdrossen wird auf Halde produziert.

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Das alphaTrio geht in die nächste Runde – diesmal in der Schweiz!

Am Samstag, den 13. Juli ist es wieder soweit. Dr. Markus Krall, Marc Friedrich und Steffen Krug werden den Volkswirt Folker Hellmeyer empfangen.

Im Stadtkern unseres Schweizer Heimatortes Schaffhausen, noch immer nördlich des Rheins und am Fuße des sagenumwobenen Munots, findet das kommende alphaTrio statt.

Es werden die Auswirkungen der aktuellen Wirtschafts- und Haushaltskrise in der Eurozone erläutert und es wird diskutiert, welche Akteure welche Interessen vertreten und wo uns das hinführen kann.
Stellen Sie sich auf eine hochinteressante und lehrreiche Diskussionsrunde mit ausgedehnter Fragerunde und Meet & Greet ein. Schönheitspreise gibt es hier nicht und Differenzen sind erwünscht. Die Teilnehmer sollen relevantes Wissen lebendig vermittelt bekommen, um in den eigenen Portfolios selbst Alpha zu generieren.

Sichern Sie sich jetzt eines der wenigen Tickets, erleben Sie die Podiumsdiskussion hautnah und kommen Sie mit den Diskutanten ins Gespräch.

Weitere Informationen und Tickets unter https://alphatrio.de.


Doch dümmer geht immer: Jetzt schwingt die EU-Kommission den Zoll-Hammer gegen billige chinesische E-Autohersteller. Deutsche Autobauer sind in China stark engagiert, ihnen schwant Böses: China könnte die Retourkutsche fahren, den Deutschen das Exportleben schwer machen. Von einer Intervention der Bundesregierung als Vertreter deutscher Auto-Industrieinteressen im zollverliebten Brüssel ist wenig zu hören …

Dafür reagiert das schlaue Geld. Die smarten Investoren entziehen Volkswagen Vz. (WKN: 766403), Mercedes (WKN: 710000) und BMW (WKN: 519000) ihre Gunst. Der langfristige Trend der Volkswagen-Aktie zeigt schon seit April 2021 (!) nach unten. Seit Anfang April verstärkt sich der Abwärtstrend, nun schwenken auch Mercedes und BMW ein, die sich bislang noch passabel gehalten hatten.

Für kommenden Freitag hat sich Wirtschaftsminister Habeck zu Gesprächen in China angesagt. Optimisten mögen deswegen Hoffnung schöpfen, Pessimisten den Besuch des Kompetenzdarstellers eher gegenteilig als kursbedrohlich auffassen.

Still ruht der See

Der Volatilitäts-Index VIX zeichnet die Aktienkursausschläge des amerikanischen Blue-Chip-Index S&P 500 nach. Während der Corona-Panik im Frühjahr 2020 schießt der VIX hoch. Er kommt dann wieder zurück, verbleibt aber 2021 und 2022 auf leicht erhöhtem Niveau. Es ist die Zeit der Bankenkrisen, der Inflations- und Konjunktursorgen, des beginnenden Ukraine-Kriegs. 2023 geht der VIX weiter zurück und ist nun, im Frühjahr 2024, wieder dort unten angekommen, wo er in Vor-Corona-Zeit stand: Die Angst der Anleger ist auf Tiefstand. Denn der VIX lässt sich als Angstanzeiger begreifen. Je mehr Angst die Anleger um ihr Geld haben, umso stärker sind die Kursausschläge beim VIX.  

Die Abwesenheit von Angst bzw. Sorge ist aber nicht nur positiv. Denn jederzeit kann alles passieren und das trifft besonders diejenigen, die nicht vorbereitet sind. Das Grundrisiko haben Aktienanleger also immer zu tragen – oder aber sie schichten um, zum Beispiel in das Krisenmetall Gold. Da der VIX auf Tiefstand steht und Aktionäre in solcher Situation erfahrungsgemäß etwas mehr wagen, ist interessant, an welchen Märkten und in welchen Sektoren die Notierungen derzeit klettern. Der deutsche Markt scheint in der Breite uninteressant zu sein, praktisch in ganz Europa wird kein Kursfeuerwerk abgebrannt. Der Blick schweift nach Übersee.

Wo Gewinne gemacht werden

Das schlaue Geld fließt dorthin, wo Kundenwünsche geweckt und befriedigt werden. Das gelingt trotz aller Unkenrufe den Amerikanern immer noch am besten, und der heißeste Trend in Übersee ist nach wie vor AI: bisher übersetzt als „Artificial Intelligence“. Nach Tim Cooks gelungenem Developers-Conference-Auftritt heißt AI vielleicht bald „Apple Intelligence“? Ja, auch im Marketing sind die Amis Weltklasse. Klingeln gehört zum Geschäft und ist nicht verwerflich.

Genauso wenig ist es verwerflich, dem bestehenden (AI-)Trend zu folgen. Denn weder muss ein Anleger die Finanzwelt neu erfinden, noch ständig nach unentdeckten Perlen suchen. Sein einziges „Muss“ ist der Gewinn. Das ist egoistisch und dient doch der Allgemeinheit, da es Kapital dorthin lenkt, wo es mit Wahrscheinlichkeit am sinnvollsten verwendet wird. Der VanEck Semiconductor ETF (WKN: A2QC5J) ist hier ein wunderbarer Hinweisgeber. Seit Jahresbeginn legte er bislang um satte 50% zu. Der Aufgalopp startete pünktlich im Januar und dauerte bis März. Der Halbleiter-ETF legte bis Mitte April eine Verschnaufpause ein, setzt dann zum Parforceritt an.

Die größten Positionen im ETF: Nvidia, TSMC, Broadcom, ASML, AMD, Qualcomm, Texas Instruments, AMD, Intel. Es sind die üblichen Verdächtigen aus den USA, Taiwan und den Niederlanden. Aber wie gesagt, nicht das Aufspüren unentdeckter Anlageperlen ist die vornehmste Pflicht smarter Investoren, sondern das Erzielen von Börsengewinnen. Derzeit werden die dort gemacht, wo fortschrittlichste Technologien für die Konsumenten der Welt entwickelt und produziert werden.

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Zu den Märkten

Wie angedeutet läuft es in Europa derzeit nicht rund. Der DAX kommt schon seit Wochen nicht richtig voran und musste in der Berichtswoche sogar zwei Tage mit deutlicheren Kursverlusten hinnehmen. Ob sich das am Freitag etablierte Zwischentief als tragfähig erweist, ist im Moment noch offen. Ist dies jedoch der Fall, dann würde die bislang gestrichelt eingezeichnete Aufwärtstrendlinie als nächste Orientierungsmarke fungieren. Unabhängig davon hätte sich der Trend damit ein weiteres Mal nach unten aufgefächert. Der DAX verliert also an Momentum.

Noch schlechter sieht es beim französischen Gegenstück, dem CAC40 aus. Hier wurde mit dem Durchschlagen des Zwischentiefs bei ca. 7.900 Punkten und dem anschließenden kräftigen Kursrückgang ein Doppeltop vollendet. Die Kurse liegen jetzt wieder auf dem Niveau von April 2023. Einziger charttechnischer Lichtblick hier, das Mindestkursziel dieser Umkehrformation als der nach unten abgetragenen Differenz zwischen Kursspitzen und Zwischentief wurde bereits erreicht. Die Unsicherheit in Frankreich aufgrund der angekündigten Neuwahlen bleibt jedoch bestehen und auch die relative Schwäche gegenüber dem DAX legt hier keine Eile für einen Einstieg nahe.

Smart Investor goes Video

An Video- und Podcast-Formaten kommt man auch im Bereich des Finanzjournalismus nicht mehr vorbei. Diese Formate sind ideal, um sich nebenbei über aktuelle Themen auf dem Laufenden zu halten, oder auch einmal etwas Grundsätzliches zu diskutieren. Letzteres tat Smart Investor Chefredakteur Ralf Flierl nun mit dem diesjährigen Roland-Baader-Preisträger Carlos A. Gebauer, der zur Neuauflage von Hayeks „Der Weg zur Knechtschaft“ ebenso Stellung nahm wie zur Rolle des Staates allgemein, des „Überstaates“ EU im besonderen und der Minimierung des staatlichen Einflusses als Herkulesaufgabe.

Musterdepots & wikifolio

In der Rubrik Musterdepots & wikifolio finden Sie heute den zweiten Teil des Berichts zu unseren Edelmetallaktien, sowie einen Kurzbericht zu unserem wikifolio „Smart Investor – Momentum“. Die große Monatsübersicht für Mai 2024 inklusive Käufen/Verkäufen finden Sie in der Ausgabe vom 22.5.2024. Im Musterdepotbereich können Sie sich durch einfaches Blättern einen schnellen Überblick über die Transaktionen der letzten Wochen verschaffen. Um diesen Bereich lesen zu können, müssen Sie Abonnent des Smart Investor Magazins sein und sich auf der Smart-Investor-Website einloggen. Sollten Sie Ihr Passwort vergessen haben, fordern Sie bitte ein neues bei abo@smartinvestor.de an.

Fazit

Die deutsche Fahrzeugindustrie zeigte zwar eine gewisse Resilienz gegen den politischen Gegenwind, aber irgendwann können auch top gemanagte Unternehmen dem Druck nicht mehr ohne Einbußen standhalten. Die Musik spielt ohnehin anderswo, vor allem in der US-High-Tech-Industrie – fragt sich nur, wie lange noch.

Ralf Flierl, Frank Sauerland, Ralph Malisch

 

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Die Charts wurden erstellt mit stock3 und Tai-Pan von Lenz+Partner. Diese Rubrik erscheint jeden Mittwochnachmittag.

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