Was hätte Einstein dazu nur gesagt?

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Ralf Flierl,
Chefredakteur

Editorial 03/2024

Ich weiß nicht, ob das Vorhaben des neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei, sein Land aus der jahrzehntelangen wirtschaftlichen Misere herauszuführen, von Erfolg gekrönt sein wird. Auch wenn wir bei Smart Investor dem von ihm propagierten Libertarismus prinzipiell sehr nahestehen, so sind doch die Umstände, mit denen Milei es gerade zu tun hat, mehr als schwierig. Man denke nur daran, dass er mit seiner Partei keine stabile parlamentarische Mehrheit hinter sich hat. Aber eines meine ich sicher zu wissen: Die Weiterführung des bisherigen sozialistischen Weges würde keinesfalls zur Lösung der Probleme führen, welche doch genau diese Wirtschaftsideologie erst verursacht hat.

Dazu kommt mir ein Zitat von Albert Einstein in den Sinn, der einst gesagt haben soll: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, kommentierte die jüngste Wachstumsprognose für 2024, welche sich nach ursprünglich mageren +1,3% nun mit +0,2% zielstrebig der Nulllinie nähert und diese vermutlich bald auch noch reißen wird, mit „dramatisch schlecht“. Damit konnte er eigentlich nur das Ergebnis der Politik seiner eigenen Regierung gemeint haben – wohlgemerkt in einem Umfeld mit deutlich positiven Wachstumsraten bei allen Nachbarländern. Gab es ein Eingeständnis einer fehlerhaften Politik seitens Habeck? Eigentlich nicht, wohl aber soll jetzt noch mehr von dem folgen, was schon bisher nicht funktioniert hat. Was hätte Einstein dazu nur gesagt?

Mehr zu den ersten knapp drei Monaten Amtszeit von Javier Milei lesen Sie ab S. 18. Im Anschluss an diesen Artikel bringt Ihnen unser Gastautor Thomas Jacob ab S. 22 den kompromisslosen Libertarismus näher – und zwar spielerisch anhand einer von ihm konstruierten frei zugänglichen Website.

In unserer Titelgeschichte geht es um Dividenden und Zinsen. Gerade als Dividendenjäger kann man einen relativ beschaulichen und stressfreien Börsenalltag genießen. Wie das geht, erzählt Ihnen unser Redakteur Peter Seufert-Heyne ab S. 6. Neben den sogenannten Dividendenaristokraten (S. 8) werden in diesem Heft auch Firmen mit extremen Ausschüttungen beschrieben (S. 10). Nach vielen Jahren der Minirenditen ist inzwischen sogar am Anleihenmarkt wieder einiges zu holen. Das Zeitfenster dürfte aber nicht allzu lange geöffnet sein – mehr ab S. 14.

In unserer erst drei Monate alten Rubrik Kapitalschutz beschäftigt sich der Finanzcoach Erich Hambach diesmal mit dem Umstand, dass in einer allfälligen Währungsreform Schulden nicht, wie es landläufig gerne gedacht wird, entwertet, sondern im Gegenteil sogar noch aufgewertet werden (S. 30).

Übrigens schlug der letzte Kapitalschutzartikel von Josef Schöftenhuber zur „Enteignung via SAG“ (Smart Investor 2/2024, S. 22/23) ein wie die sprichwörtliche Bombe. Es gab daraufhin jede Menge Feedback, von dem wir einige repräsentative Zuschriften in unserer Rubrik Leserbriefe ab S. 60 behandeln.

Zudem finden Sie in dieser Ausgabe ein Interview mit Chris Powell zur Goldpreismanipulation (S. 48), eine Branchenanalyse zu Schifffahrtsunternehmen, welche zum Spielball der Geopolitik geworden sind (S. 52), potenzielle Turnaround-Kandidaten bei deutschen Nebenwerten (S. 56) und vieles mehr.

Ich wünsche Ihnen eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre.


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