Rückblick, Ausblick, Fazit

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Musterdepot

Hinter uns liegt ein Jahr mit einigen Highlights und leider auch mit so manchen Enttäuschungen –
Zeit für einen Rückblick auf das Musterdepot im Jahr 2023

Das Börsenjahr 2023 bescherte uns im Musterdepot einen soliden Zugewinn von +14,3%. Um diese Entwicklung besser einordnen zu können, hilft eine Betrachtung der Vorjahre. Am Ende konnten wir damit einen Wertzuwachs realisieren, der sich ziemlich genau zwischen den Zuwächsen der Jahre 2020 (mit +15,4%) und 2021 (mit +13,1%) einsortiert. Im Vergleich zum DAX, den wir hier als unsere Benchmark heranziehen, müssen wir uns aber klar geschlagen geben: Von dem mehr als 20%igen Plus des deutschen Leitindex war unser Musterdepot letztlich doch ein ganzes Stück entfernt. Diese Underperformance kommt für uns in einem guten Börsenjahr jedoch keinesfalls überraschend – so sind wir anders als der DAX eigentlich nie komplett investiert, sondern halten immer einen gewissen Cashanteil vor. Wenn die Märkte haussieren, resultiert daraus bereits ein gewisser Performancerückstand. Darüber hinaus lässt sich die Zusammensetzung des Musterdepots mit seinen zahlreichen Edelmetall- und Rohstofftiteln (Stichwort: Uranaktien), Sondersituationen und Nebenwerten nur eingeschränkt mit der des DAX vergleichen. Insofern bleibt es unser Anspruch, vor allem in schlechten Börsenjahren und Baissephasen besser als der DAX abzuschneiden und damit unsere Performance über einen längeren Zeitraum zu glätten. Kritisch müssen wir trotz der guten Entwicklung im Jahr 2023 konstatieren, dass wir noch immer weit von unseren vor dem Ausbruch des Ukrainekrieges markierten Höchstständen entfernt sind. Der deutsche Leitindex erklomm dagegen bekanntermaßen bei 17.000 Zählern ein neues Allzeithoch.

Die Highlights …
Zu unseren besten Anlageideen gehörte vergangenes Jahr die Aktie des Uran-Blue-Chips Cameco. Dieser konnte sich im Wert zwischenzeitlich mehr als verdoppeln, sodass wir uns dazu entschlossen, Gewinne zumindest teilweise mitzunehmen. Andernfalls läge der Anteil der Cameco-Position heute deutlich über der von uns gesetzten 10%-Grenze am Gesamtdepot. Einen Teil der dadurch frei gewordenen Gelder investierten wir jedoch in andere Aktien aus dem Sektor wie Uranium Energy (IK) und zuletzt Yellow Cake (IK).

Nur knapp zwei Monate nach der Aufnahme von GK SOFTWARE flatterte im März ein Übernahmeangebot von Fujitsu für den deutschen Anbieter von Retailsoftwarelösungen herein. Auch wenn wir in den seinerzeit gebotenen 190 EUR nicht unbedingt den fairen Wert des Softwareunternehmens berücksichtigt sahen, trennten wir uns schließlich nach dem Delisting von der Position. Dabei konnten wir mit exakt 200 EUR sogar noch einen etwas höheren Preis realisieren – ein Plus von rund 33% im Vergleich zu unserem Einstiegskurs.

… und Enttäuschungen
Auch wenn uns das Engagement bei GK Software einen erfreulichen Gewinn bescherte, so gehörten die meisten Nebenwerte 2023 nicht unbedingt zu den Favoriten der Anleger. Das zeigen u.a. die Beispiele Bijou Brigitte und BayWa, wobei in beiden Fällen auch unternehmensspezifische Gründe den Kursverlauf belasteten.

Wir setzen hier auf ein Comeback der Nebenwerte im laufenden Jahr. Ebenfalls ein Underperformer war der Edelmetallsektor. Mit Ausnahme des Depotschwergewichts Wheaton Precious Metals (+20%) verbuchten hier alle anderen Titel zum Teil recht deutliche Kursverluste. Besonders hart traf es die kleineren Werte wie SSR Mining (IK) (-33 %) oder Silvercorp (IK) (-16 %).

Ein holpriger Auftakt
Als Nächstes stellt sich natürlich die Frage, wie es 2024 weitergeht. Das neue Börsenjahr begann in jedem Fall eher holprig. Neben der fortgesetzten Rally bei den Uranaktien waren aber auch Gewinnmitnahmen – z.B. bei unserem Bitcoin-Investmentvehikel MicroStrategy (IK), bei dem dadurch unser zweites Kauflimit doch noch zur Ausführung kam – und eine gewisse Verunsicherung über den geldpolitischen Kurs der Notenbanken zu beobachten.

Dies belastete vor allem die eher illiquiden Nebenwerte, hinter denen ohnehin recht schwierige Monate liegen. Hier dürfte erst die Berichtssaison neue Impulse liefern. Auf der anderen Seite scheinen Anleger weiterhin auf die Gewinner des Vorjahres zu setzen, wozu vor allem US-Technologiewerte zählen. Von diesem Trend profitierten unsere Depottitel Micron Technology und Amazon. Mit Blick auf das Gesamtdepot ergibt sich somit ein eher gemischtes Bild, was auch in der Performance der ersten Wochen zum Ausdruck kommt.

Fazit
Angesichts haussierender Börsen verlief die Entwicklung des Musterdepots im vergangenen Jahr eigentlich exakt so, wie man es vorher wohl vermutet hätte. Es bescherte uns einen erfreulichen Wertzuwachs im zweistelligen Prozentbereich, der aber aus den genannten Gründen hinter der Performance der großen Indizes zurückblieb. Die Nagelprobe für das Musterdepot könnte 2024 anstehen, sollten die Börsen wieder in schwierigeres Fahrwasser geraten. Hier wäre es dann unser Anspruch, besser als der Gesamtmarkt abzuschneiden. Wir sind zuversichtlich, dass uns dies gelingt.

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