Mopani

Das neue Waisenhaus in Granada/Nicaragua am Tag der Einweihung

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Stiftungsbericht

Ein aktueller Einblick in die Arbeit der Waisenstiftung Mopani

von Bernd Jäger, Gründer der Mopani-Stiftung

Was gibt es Neues bei Mopani?
Am 16.2.2023 haben wir unser neues Waisenhaus in Nicaragua eingeweiht (siehe www.mopani.org/casamopani/). Das Coronavirus hatte zu Engpässen beim Baumaterial und entsprechenden Kostensteigerungen um 37% geführt. Diesen Mehrbedarf konnten wir aus den Kapitalerträgen der Stiftung finanzieren, da parallel die Aktienmärkte „nach oben liefen“. Aufgrund dieser Erfahrung verbleibt das Stiftungskapital auch weiterhin in Aktien investiert. Solange die Eurozone einem unwägbaren Inflationsrisiko ausgesetzt ist, werde ich unser Portfolio nicht in Anlagen mit voraussichtlich negativen Realzinsen umschichten.

Wer wohnt in unseren Waisenhäusern?
In unseren Förderländern El Salvador und Nicaragua darf man den Begriff „Waisenkind“ nicht eng im Sinne von „beide Elternteile sind verstorben“ verstehen: Vielmehr handelt es sich häufig um „huérfanos sociales“ („Sozialwaisen“). Meist sind die Väter spurlos verschwunden und allzuoft verdienen die Mütter ihren Lebensunterhalt als Prostituierte. Viele dieser Kinder haben vor der Aufnahme in unsere Förderung auf der Straße gelebt und waren weder in der Schule noch beim Zahnarzt. In einigen Fällen ist ein konzentriertes Lernen erst nach einem medizinisch betreuten Drogenentzug möglich. Die bei Aufnahme vorhandenen Traumata behandeln wir fortlaufend.


Bleibeperspektive statt Flucht
Nach dem Motto „Bildung ist der beste Weg aus der Armut“ garantieren wir jedem Kind die Förderung bis zum Schulabschluss und darüber hinaus, indem wir auch eine Lehre oder ein Studium unterstützen. Mit dieser Bleibeperspektive wollen wir unsere Schützlinge davor bewahren, die lebensgefährliche „Flucht nach Norden“ anzutreten. Zu viele Kinder und Jugendliche sind bereits in mexikanischen Güterzügen erstickt oder den Drogenbanden zum Opfer gefallen.

Niedrige Kosten und großherzige Spenden
In unserer kleinen gemeinnützigen Organisation gilt das strikte Ehrenamtsprinzip, weshalb die Verwaltungskosten, die ich als Stifter selbst trage, gering sind. Indem Smart Investor unsere Arbeit mit einer Gratisanzeige wohlwollend unterstützt (siehe S. 13; Anm. d. Redaktion), entstehen uns keine Fundraisingkosten. Folglich kommen alle Spenden zu 100% den Kindern in unseren Projekten zugute.

Nach der Schule stehen Sport und Spiel auf der Tagesordnung

Die Spenden aus dem Smart-Investor-Leserkreis versetzen uns in die Lage, 70 Waisenkinder mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen: mit Nahrung, Kleidung, Bildung, medizinisch-psychologischer Betreuung und einem eigenen Bett. Inzwischen sind es über 80 Leserinnen und Leser, die unsere Waisenprojekte unterstützen! Dieses Maß an Hilfe erfüllt mich mit Dankbarkeit und Demut.

Was planen wir für das Jahr 2024?
Gemäß costa-ricanischer Statistikbehörde und UN-Flüchtlingshilfswerk halten sich rund 400.000 Nicaraguaner als „Arbeitsmigranten“ oder Asylbewerber in ihrem südlichen Nachbarland Costa Rica auf. Darunter befinden sich unbegleitete Kinder, von denen wir gerne einige in unsere Obhut nehmen würden.

Hierin sehe ich keinen Widerspruch zu unserem Ziel der Fluchtvermeidung, das auf eine illegale Einreise in die USA abstellt. Dort werden Latinos bestenfalls als Billiglöhner missbraucht oder gleich abgeschoben. Hingegen bedeutet die Zuwanderung nach Costa Rica eine Bleibeperspektive im lateinamerikanischen Kulturkreis und damit die Chance auf eine schnelle Integration in Schule, Gesellschaft und am Arbeitsmarkt.

Aktuell stehe ich in engem Kontakt mit drei Ordensschwestern, um mit ihnen ein Waisenprojekt in Costa Rica aufzubauen. Unser Plan nimmt Gestalt an, weshalb ich von einem Projektstart im ersten Quartal 2024 ausgehe.

Kontakt:
bernd.jaeger@mopani.org / www.mopani.org


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