Gastbeitrag von Dr. Holger Schmitz,
Vorstand der SCHMITZ & PARTNER AG – Privates Depotmanagement
Kolumne
Das Jahresende ist die Zeit der Investmentausblicke: Wie entwickeln sich die Konjunktur und die Leitzinsen im kommenden Jahr? Und vor allem: Wie entwickeln sich die beliebten Aktienindizes bis Jahresultimo? Für mich spielt es keine Rolle, was die Indizes 2024 machen, denn ich wähle ausschließlich einzelne Unternehmen aus, mit denen sich Anleger auch in turbulenten Zeiten ihre Kaufkraft sichern können. Dabei spielt die Währung eine zentrale Rolle. Am japanischen Aktienmarkt finden sich beispielsweise hervorragende Unternehmen. Was bringen mir aber die schönsten Kursgewinne, wenn Verluste auf der Währungsseite die Gesamtperformance verhageln? Ähnliches gilt für die Eurozone: In den vergangenen beiden Jahren hat die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Schweizer Franken rund 10% verloren.
Schweizer Solidität
Aufgrund ihrer starken Währung und ihrer ausgezeichneten Unternehmen ist die Schweiz unser bevorzugtes Investmentziel – und bleibt es weiterhin, denn an den Ursachen für den schwachen Euro wird sich nichts ändern. Ein maßgeblicher Faktor sind die unterschiedlichen Schuldenquoten und darauf basierend Inflationsraten in der Währungsunion und der Schweiz: Beträgt die Staatsverschuldung in der Schweiz dank Schuldenbremse 12% des jährlichen BIP, sind es in der Eurozone im Schnitt knapp 100%. Dadurch ist auch der Zwang zur Inflationierung höher, denn real betrachtet werden die Staatsschulden bei höheren Teuerungsraten geringer. Die Inflation ist daher politisch gewollt. Das Gerede seitens der Politik, ursächlich dafür seien der Ukrainekrieg, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die hohen Energiepreise, ist nichts als Augenwischerei. Schließlich betreffen diese auch die Schweiz. Fakt ist: Wenn die Gelddruckmaschinen der EZB permanent laufen, muss ich mich nicht wundern, wenn der Wert der Währung sinkt.
Politikversagen
Und wenn ich wie Deutschland moderne Atom- und Kohlekraftwerke abschalte und damit das Angebot verknappe, dann wird eben Energie teurer. Zum Glück sind mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die 60 Mrd. EUR Sondervermögen, besser: Sonderschulden, weggefallen – diese hätten die Schuldenquote noch weiter nach oben getrieben. Die Politik in Deutschland muss endlich die Ursachen der schwachen Konjunktur bekämpfen und nicht nur die Wirkung mit Subventionen zuschütten. Bis dahin sehe ich schwarz und investiere lieber in Regionen mit harter Währung wie eben der Schweiz. Dort gibt es zahlreiche starke Unternehmen, die seit Jahrzehnten verlässliche Dividenden liefern. Dazu noch die Stabilität des Schweizer Franken – da muss der Aktienkurs auch nicht durch die Decke gehen, damit sich eine Anlage auszahlt. Daneben bietet die Schweiz viele interessante Investmentziele aus Wachstumsbranchen, die über gute Aussichten verfügen.
Edelmetallengagements
Ergänzen und absichern kann man das Portfolio mit einem Engagement in Edelmetallen. Ich setze neben Gold schwerpunktmäßig auf Silber. Dies hat sich in Zeiten steigender Edelmetallpreise oft besser entwickelt als Gold. Anleihen stehen bei mir aktuell nicht hoch im Kurs, denn mit bonitätsstarken Rentenpapieren lässt sich nach wie vor nicht einmal die Inflation ausgleichen.
Die SCHMITZ & PARTNER AG – Privates Depotmanagement mit Sitz im Schweizer Tessin wurde 1997 zur individuellen Betreuung anspruchsvoller Kunden im Vermögensverwaltungsbereich gegründet. Sie arbeitet mit der 2005 ebenfalls von Holger Schmitz gegründeten Schmitz & Cie. GmbH – Individuelle Fondsberatung mit Sitz in München zusammen. Dr. Schmitz ist seit 1988 in der Vermögensverwaltung tätig und arbeitete mehrere Jahre bei der FIDUKA Depotverwaltung mit der Börsenlegende André Kostolany zusammen, bevor er sich 1993 selbstständig machte. Durch die Kooperation mit der Schmitz & Partner AG haben Anleger die Möglichkeit, in zwei sich ergänzende Vermögensverwaltungsfonds zu investieren: den Schmitz & Partner Global Offensiv sowie den Schmitz & Partner Global Defensiv.