„Kluges Vermögensmanagement ist und bleibt Handwerk“

Interview

Smart Investor im Gespräch mit Frank Dohrmann über das in Kürze erscheinende Buch „Erfolgsformel Liechtenstein“, in dem es um die intelligente Verbindung von Vermögensschutz, Vermögensmanagement und Vermögensnachfolge geht

Smart Investor: Herr Dohrmann, in Kürze kommt das Buch „Erfolgsformel Liechtenstein“ in den Buchhandel, das Sie gemeinsam mit dem Herausgeber Rolf Klein und zwei auf Erb- und Stiftungsrecht spezialisierten Anwälten vorlegen. Worum geht es in dem Buch und warum hat das vierköpfige Autorenteam die Form eines Buches gewählt, wo doch heute alles digital sein soll und mit bewegten Bildern einhergehen muss?
Dohrmann: Unser Buch erklärt die Idee und praktische Anwendung der von Rolf Klein vor bald rund 13 Jahren mit der Vienna-Life konzipierten Liechtensteiner Private-Wealth-Police (PWP). Mit dieser fondsgebundenen Lebensversicherung können Anleger ab 25.000 EUR außerhalb der EU strategisch Liechtensteiner Vermögen begründen und entwickeln.

Wir waren im Autorenteam alle der Meinung, dass man die Themen Vermögensschutz, Vermögensmanagement und Vermögensnachfolge trotz aller digitalen Formate am besten in einem Buch würdigt: Denn nur ein Buch können Sie als Leser immer wieder zur Hand nehmen, sich darin Notizen machen, es bei Bedarf weitergeben oder mit in eine Beratung bringen, um ggf. Ihre noch bestehenden Fragen zu klären. Kluges Vermögensmanagement ist und bleibt Handwerk – ein Buch entspricht dem immer noch am besten.

Smart Investor: Das klingt, auch aufgrund der Themenvielfalt, nicht ohne Anspruch.
Dohrmann: Das stimmt, denn die Themen Vermögensschutz, Vermögensmanagement und Vermögensnachfolge sind bereits für sich betrachtet von einiger Komplexität. Über jedes dieser drei Themen ließe sich darum mit Leichtigkeit ein eigenes Buch schreiben. Darum bestand die Kunst darin, alle drei Themen auf weniger als 140 Seiten sinnvoll gemeinsam zu bewegen. Interessanterweise erleichterte gerade die Verbindung der drei Themen unseren Fokus auf die wesentlichen Fragen. Das hatte ich selbst so nicht erwartet, stellte sich aber in der Arbeit nach mehrfachem Umbau des Inhaltsverzeichnisses irgendwann wie von selbst ein. Wenn Sie viel Inhalt auf möglichst wenig Seiten bemeistern wollen, werden Sie automatisch sehr ökonomisch. Das ist ein guter Effekt – nicht zuletzt für die Leser.

Smart Investor: Das Inhaltsverzeichnis zeigt, dass Sie mit den drei Themenkomplexen einen großen Bogen spannen, um dann auf dieser Basis in einem vierten Kapitel ausführlich auf Praxisbeispiele einzugehen.
Dohrmann: Das stimmt. Zugleich ist alles, was wir vor den Praxisbeispielen erläutern, aufs Engste mit der Police und ihren Möglichkeiten verbunden. Dies betrifft zunächst und vor allem das Themenfeld Erbrecht, denn jede Police geht mit der Überlegung einher, was bei Tod der einzigen oder letztversterbenden versicherten Person mit der einkommensteuerfreien 110%igen Versicherungsleistung geschehen soll. Da die Police mit einem Ganzlebentarif (Whole-Life Tarif) ausgestattet ist und zugleich keine Limitierung bei der Anzahl der versicherten Personen aufweist, sind damit – passend zu dem Liechtensteiner Motto „Denken in Generationen“ – beispielsweise generationsübergreifende Vermögenskonzepte möglich. Einen juristisch hochwertigen und zugleich leicht verständlichen Einblick in das deutsche Erbrecht zu bieten liegt daher nahe.
Mit dem auch international erfahrenen Erbrechtsexperten Miles B. Bäßler wurde dies überzeugend möglich.

Smart Investor: Sie gehen also auch das Thema Nachlassgestaltung an?
Dohrmann: Ja, das spannende Themenfeld Vermögensnachfolge wird dabei mit einem Interview über das von mir methodisch fundierte Nachlass-Coaching ausführlich abgerundet. Hiermit wenden wir uns auch an Leser, die sich eine professionelle und zugleich dialogische Begleitung für ihre Nachlassentscheidung und -gestaltung wünschen – und zwar ausdrücklich nicht im Wettbewerb zu der Arbeit eines Fachanwalts für Erbrecht, sondern in sinnvoller Ergänzung zu dieser. Der Fachanwalt für Erbrecht Miles B. Bäßler und ich arbeiten in diesem Sinne seit Längerem für nationale und internationale Mandate erfolgreich zusammen: Denn Nachlass-Coaching setzt bei dem Prozess der Willensbildung und Nachlassgestaltung des Klienten an. Für die häufig damit verbundenen emotionalen Familienthemen bietet es außerdem den geeigneten Raum, der in der Anwaltspraxis aus mehreren Gründen häufig eher nicht gegeben ist.

Smart Investor: Sie haben mit dem Buch also mehr zuwege gebracht als nur eine größere Werbebroschüre?
Dohrmann: [Lacht] Ja, ich denke, das war der Anspruch und ist uns dank der Teamarbeit auch gelungen – denn neben sehr konkreten und realistischen Erb- und Vorsorgeszenarien, die alle mit Tabellen und Grafiken anschaulich erläutert werden, gehen wir auch juristisch fundiert auf den vorbildlichen Insolvenzschutz des Fürstentums Liechtensteins ein. Ich denke, dass mindestens 80% der Leser den strukturierten Vergleich zwischen dem Versicherungsrecht in Deutschland und Liechtenstein mit Gewinn lesen werden. Dass manche dabei über die erheblichen Unterschiede überrascht sein werden, möchte ich dabei auch nicht ausschließen.

Smart Investor: Wie sehen Sie die Zielgruppe des Buches?
Dohrmann: Es wendet sich an strategisch denkende Investoren, die rechtssicher außerhalb der EU investieren und die drei Themenfelder Vermögensschutz, Vermögensmanagement und Vermögensnachfolge intelligent verknüpfen wollen.

Da viele Menschen sich mit Anlageentscheidungen schwertun, haben wir auch ein anschauliches Kapitel über die historische Wertentwicklung von Aktien, Anleihen, Gold, Fonds und ETFs verfasst. Arrondiert wird dieses Kapitel mit der Beschreibung der fünf Neutralis-Strategieportfolios, die Rolf Klein als erfahrener Fondsselektor und zertifizierter Finanzplaner entwickelte. In der Zeit von Anfang 2020 bis heute warten die Neutralis-Strategieportfolios mit annualisierten Renditen von 6% bis 10% p.a. auf – selbstverständlich mit der jeweils dazu passenden Volatilität.

Smart Investor: Liegt der Fokus denn vor allem auf der weitsichtigen Strukturierung kleiner und mittelgroße Vermögen?
Dohrmann: In der Regel ist dies so. Es gibt jedoch immer wieder auch Private-Wealth-Policen, die auch mit ein- bis zweistelligen Millionenvermögen strukturiert werden, weshalb wir auch erfolgreich mit Family Offices kooperieren. Bei Vermögen dieser Größenordnung kommt dann gelegentlich auch das Thema Stiftungen mit ins Spiel, dem der erfahrene Spezialist für die Gestaltung von Stiftungsstrukturen Thorsten Klinkner ein eigenes Kapitel widmete.

Wie beim Thema Erbrecht und Nachlass-Coaching geht es auch hierbei um kluge Ergänzung und nicht um Konkurrenz – denn Vermögen, dessen Bestimmung in einer Familienstiftung oder einer gemeinnützigen Stiftung liegen soll, hat einen gänzlich anderen Auftrag und Charakter als Vermögen, das über eine Private-Wealth-Police strukturiert wird.

Stiftungen und Policen sind also komplementär und können darum auch bestens ineinandergreifen. So kann eine Private-Wealth-Police z.B. im Ablebensfall eine gemeinnützige Stiftung bedenken. Oder Zahlungsströme einer Familienstiftung fließen in die Policen der Familienmitglieder. Die Möglichkeiten der Verzahnung sind sehr vielfältig und natürlich beziehen wir Steuerberater und Anwälte der Versicherungsnehmer aktiv in die Gespräche mit ein.

Smart Investor: Vielen Dank für das informative Gespräch.

Dipl.-Ökonom Frank Dohrmann, Jahrgang 1972, begründete Nachlass-Coaching methodisch und ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Neutralis Süd Kapitalberatung GmbH, Kißlegg (Landkreis Ravensburg).
Zuvor arbeitete er über 25 Jahre in Familienunternehmen als Führungsstab, kaufmännischer Leiter und Geschäftsführer, wobei er mehrfach Umstrukturierungen, ERP-Migrationen und die Begleitung von Unternehmensnachfolgen verantwortete.
Mehr Informationen finden Sie unter Neutralis-Sued.de oder Nachlass-Coaching.com   
Vgl.: https://neutralis-sued.de/publikationen/