Ursprünglich sollte auf unserem Titelbild der Minutenzeiger bei fünf vor zwölf stehen – entsprechend der allgemein bekannten Redewendung. Nach einigen Tagen des Überlegens und Abwägens in der Redaktion kamen uns jedoch Zweifel, ob das wirklich die Botschaft ist, welche wir mit diesem Kapitalschutzreport vermitteln wollen.
Tatsächlich sind viele Maßnahmen des Kapitalschutzes inzwischen entweder gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt realisierbar. Nehmen wir als Beispiel den anonymen Kauf von Edelmetallen: Dieser ist heute nur noch bis zu einer Grenze von 2.000 EUR möglich – und dafür bekommen Sie gerade einmal eine einzige Unze Gold. Vor drei Jahren lag die Begrenzung bei immerhin 10.000 EUR.
Wohin man auch sieht: Die gesetzlichen Regelungen, um den Bürger zu schröpfen bzw. ihn zu enteignen, sind nahezu flächendeckend bereits umgesetzt. In Sachen Immobilien verweise ich auf den Gastbeitrag von Prof. Dr. Holger Rekow ab S. 10, zu vielen anderen Themen auf das Interview mit Josef Schöftenhuber ab S. 58. Nach der Lektüre dieser beiden Artikel sowie unserer Einführung zum Kapitalschutz werden Sie erkennen, dass die Uhr schon auf fünf nach zwölf steht. Es gibt noch ein paar Schlupflöcher, aber wie lange noch?
Die Zeit ist überreif zum Handeln! Wir befragen ab S. 16 daher den Buchautor Frank Dohrmann zum Finanzplatz Liechtenstein und den dort bestehenden Möglichkeiten des Vermögensschutzes. Darüber hinaus erläutert uns Erich Hambach ab S. 18, wie man sich aus den Steuerzwängen des Finanzamts winden kann.
Da die Redaktion wiederholt mit konkreten Beratungswünschen konfrontiert ist, möchte ich hier klar sagen: Erstens haben wir keine Lizenz zur persönlichen Beratung und zweitens auch nicht das fundierte Wissen in den jeweiligen Spezialgebieten. Falls Sie also konkrete und auf Ihre Situation zugeschnittene Fragen haben, so empfehle ich Ihnen eine kompetente Beratung – auch wenn sie kostenpflichtig ist – bei den oben genannten Autoren und Gesprächspartnern. Die Kontaktdaten sind jeweils angegeben.
Auch Aktienbesprechungen kommen in diesem Heft nicht zu kurz. Auf Sie warten eine interessante Branchenanalyse zu Kupfer, welches aller Voraussicht nach eine (rot) glänzende Zukunft vor sich hat, weiterhin eine Geschichte zu wachstumsstarken hiesigen Softwarenebenwerten (S. 54) sowie zu interessanten internationalen Beteiligungsgesellschaften wie SoftBank (S. 56). Zudem erzählt unser Interviewpartner Thomas Bartling fast beiläufig (auf S. 34) von einer US-Softwaregesellschaft namens MicroStrategy, welche 160.000 Bitcoins hält – etwas weniger als 0,5% aller (!) Bitcoins überhaupt. Sollte Ihnen also mangels Marktzugang der Erwerb von Bitcoins verwehrt sein, so geht dies demnach indirekt, aber dafür kostengünstig über das Investment in diese Aktie (WKN: 722713).
Verweisen möchte ich noch auf unseren Bericht von der Jahreskonferenz des Ludwig von Mises Institut Deutschland, in welchem es u.a. um den argentinischen Präsidentschaftskandidaten Javier Milei geht, einen Libertären, wie er im Buche der Österreichischen Schule steht. Am 19.11. wird der Präsident feststehen. Ich drücke Milei die Daumen. Ein großer deutscher Libertärer ist soeben von uns gegangen: Der einfühlsame und zugleich auf den Punkt kommende Autor – auch Gastautor im Smart Investor – und YouTuber Gunnar Kaiser ist vor wenigen Tagen im Alter von nur 47 Jahren viel zu früh verstorben.
In Trauer