DNB Fund – Technology A EUR

Michael Bohn

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Analyse

Gastbeitrag von Michael Bohn, Greiff Research Institut GmbH

Anlegers Lieblinge der letzten Jahre, nämlich die Techaktien, kamen zuletzt ziemlich unter die Räder. Seit Jahresbeginn ­verloren die Aktienfonds in der Peergroup „­Equity Sector Information Tech“ durchschnittlich ca. 23% (Quelle: Refinitiv Lipper per 16.5.2022). Bei Einzelbetrachtung der Fonds ist die Spanne sehr groß: Sie reicht von -6,5% bis zu -49,5%. Der Fonds, der bis zum Stichtag (16.5.) am wenigsten ­unter der aktuellen Schwäche des Sektors leiden musste, ist der DNB Fund Technology. DNB gehört zu den führenden Vermögensverwaltern Skandinaviens und verwaltet insgesamt mehr als 80 Mrd. EUR, verteilt auf unterschiedliche Assetklassen.

Techteam
Der DNB Fund Technology wird von vier Portfoliomanagern gelenkt, wovon zwei be­reits seit Auflage des Fonds (2007) dabei sind: Anders Tandberg-Johansen und Sverre ­Bergland. Die beiden anderen Herren, ­Erling Thune (seit 2008 dabei) und Erling Haugan Kise (seit 2014), komplettieren das Portfoliomanagement. Jeder Manager hat sein Spezialgebiet: So kennt sich Tandberg-­Johansen beispielsweise in den ­Bereichen Hardware und Halbleiter bestens aus, während der Kollege Thune eher in den Sek­to­ren Telekom und Medien zu Hause ist. Jeder trifft innerhalb seines Zuständigkeitsbereichs eigene Entscheidungen. Soll eine Posi­tion hoch gewichtet werden, wird dies inner­halb des Teams besprochen. Der Fonds unterscheidet sich von den meisten Mitbe­werbern darin, dass das größte Augenmerk auf dem Faktor „Bewertung“ liegt, es wird ein Va­lue- und Contrarian-Stil verfolgt. Die am Markt heißgeliebten High-Valuation- bzw. High-Growth-Aktien suchte man in der Boomphase im Portfolio vergeblich.

Konservative Ausrichtung
Bereits seit 2019 wurde das Portfolio verstärkt konservativ ausgerichtet. Es wurde nicht in viele hochfliegende Technologiewerte investiert, da die Manager die Bewertungen als zu extrem erachtet haben. In der Boomphase (2020 und 2021), als diese hoch bewerteten Titel stark ­gestiegen sind, hatte diese Entscheidung Performance gekostet – doch seit Beginn der Korrektur hat sich das Blatt gewendet und der Fonds schneidet in seiner Peergroup wieder deutlich besser ab. Zwei Bereiche, die die Manager aktuell meiden, sind die Halbleiterindustrie und der Hardwaremarkt. Nach der COVID-­Periode, in der die Verbraucher in neue Smartphones, Telefone, PCs, Fernseher etc. investiert haben, werden sie nach Einschätzung des Portfoliomanagements jetzt wieder mehr Geld für Reisen, Restaurantbesuche und Unterhaltung ausgeben. Die Schlussfolgerung: So wird weniger Geld für Elektronik übrig­bleiben. Investiert wurde dagegen in den Softwarebereich und den eher wertorientierten Teil des Markts (z.B. Microsoft, SAP oder Oracle). Auch den Spielesektor findet das Managementteam aktuell interessant. Man geht davon aus, dass die Wachstumsrate in der zweiten Jahres­hälfte noch höher sein wird als angenommen. Der Deal „Microsoft kauft Acti­vision“ wurde als ein Hinweis darauf inter­pretiert – und wenn man an die ­Metaverse-Idee glaubt, dann werden laut den Fondsmanagern Spiele das Erste sein, was man sehen wird.

Fazit
Die Kombination aus Value und Technologie macht den Fonds insbe­sondere für diejenigen Anleger interessant, die zwar am Technologieboom teilhaben möchten, die hohen Schwankungen des Sektors allerdings scheuen. Für alle anderen lohnt sich ein Blick, die Performance liegt seit Auflegung bei einer jährlichen Rendite von 15,38 % (Stand 29.4.2022).

Michael Bohn ist Geschäftsführer der Greiff Research Institut GmbH, leitet den ­Bereich „Fondsanalyse/-research“ und verfügt über 20 Jahre Investmenterfahrung, u.a. in der Bewertung von Investmentfonds. Die Ergeb­­nisse und Erkenntnisse des Researchs finden sich beispielsweise in redaktionellen ­Beiträgen ­wieder. Er leitet das Redaktionsteam der 14-tägig erscheinenden Publikation „Der Fonds ­Analyst“. Vor seiner ­Tätigkeit bei der Greiff AG betreute Bohn bei einer unabhän­gigen Vermögensverwaltung in ­Freiburg Privat- und Geschäfts­kunden. Er traf dort die ­strategischen Anlage­ent­schei­dungen innerhalb der Vermögensverwal­tungs­­mandate und war hauptverant­wortlich für die Produktauswahl.

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