KSAM Einkommen Aktiv

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Analyse

Analyse von Christian Bayer, Redakteur des Smart Investor

In der Karl-Marx- und Römerstadt Trier ist Kontor Stöwer Asset Management behei­matet. Die Vermögensverwaltung betreut dort Investments in Aktien, verzinslichen Wertpapieren und Edelmetallen für private und institutionelle Anleger. Geschäftsführer Dirk Stöwer lenkt den vermögensverwaltenden KSAM Einkommen Aktiv seit Auflegung im Jahr 2008, Martin Beckmann ist seit April beim Management ­direkt mit an Bord, war aber bereits seit 2014 Fondsberater.

Aktive Steuerung
Der Fonds ist defensiv ausgerichtet. Als Vergleichsindex für die Performance wird der Sechs-Monats-EURIBOR + 250 Basis­punkte herangezogen. Die Analyse makro­ökonomischer Daten, speziell die Entwicklung der Zinsen und der Risikospreads bei Anleihen, dient als Kompass für die Steue­rung des KSAM Einkommen Aktiv. Die Anlagerichtlinien erlauben den Fonds­managern, auf der Anleihenseite quasi die gesamte Klaviatur zu spielen. Neben Staats- und Unternehmensanleihen können auch Convertible Bonds, Fremdwährungsan­leihen und inflationsindexierte Anleihen Platz im Portfolio finden. Bei interes­santen Neuemissionen wird gerne zugegriffen, wie z.B. bei einer HORNBACH-Baumarkt-­Anleihe mit einem Zinskupon von 3,25%, die unter pari zugeteilt wurde und bis Okto­ber 2026 läuft. Der aktive Ansatz gilt auch für das Währungssegment. So werden bei ausgesuchten Währungen anti­zyklische Strategien umgesetzt. Währungsstrategien, Edelmetalle und Investmentfonds können jeweils maximal 10% des Fondsvolumens ausmachen. Die flexiblen Möglichkeiten erlauben ein rasches Rea­gieren auf neue Entwicklungen. Aktuell liegt ein Fokus auf Edelmetallen und Bund-Future-Short-Kontrakten. Größere Cashpositionen (mit Stand Ende März gut 17%) dienen der Risikosteuerung und können bei Kursrückgängen für neue Opportunitäten genutzt werden. Liquide Bund- und DAX-Futures dienen bei Bedarf zur Absicherung.

Value Builder
Zu rund 25% wird in Aktien investiert. Die Quote ist allerdings nicht in Stein gemeißelt – zum Ende des ersten Quartals lag der Anteil bei knapp 32%, davon ­waren 9% abgesichert. Im Aktiensegment wird nach werthaltigen Titeln mit ­nachhaltigem Wachstumspotenzial Ausschau gehalten, die idealerweise auch Dividenden ­ausschütten. Im Fokus stehen sogenannte Value ­Builder, die klare Kriterien erfüllen müssen, etwa eine gute Eigenkapitalausstattung, hohe Margen und starke ­Markteintrittsbarrieren für die Konkurrenz. Die Unternehmen haben „Leadership“ in ihrer DNA, sei es im Know-how, bei der Eindämmung der Kosten oder bei innovativen Trends.

Bewährung in rauer See
Im Fall des Fonds, den es sowohl in einer thesaurierenden als auch in einer ausschüttenden Variante gibt, kommt die Rendite trotz der defensiven Ausrichtung nicht zu kurz. In den vergangenen drei Jahren lag der Ertrag bei 4,4% p.a. Während der ­Corona-Krise konnte sich der Fonds den Marktturbulenzen zunächst nicht komplett entziehen. Der maximale Verlust lag auf Dreijahressicht bei 20,4%. Aller­dings kam es nach den Kursrückgängen im ersten Quartal 2020 ab dem zweiten Vierteljahr zu einer deutlichen Erholung mit ­neuen Hochs im ersten Quartal 2021. Zu Beginn des aktuellen Jahres konnte der vermögensverwaltende Fonds ein weiteres Hoch markieren. Die schwierige Ge­mengelage aus steigender Inflation und Ukrainekrieg seit Jahresbeginn wurde durch aktives Handeln gut gemeistert. Das Minus liegt seit Anfang des Jahres bei ­marginalen 1,1%. Der Fonds eignet sich gut als Vermögensbaustein mit defensiven Qualitäten, ohne dabei auf eine angemessene Rendite zu verzichten.

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